Freilichtmuseum zeigt Speiseeis aus Apensen

Ehestorf. Es ist Sommer und die Hochsaison für Eiscreme hat längst begonnen. Eis am Stiel, im Hörnchen, mit Schokolade oder Frucht überzogen ist nicht mehr wegzudenken. Aber wie viel Eis essen die Deutschen im Jahr? Wie wird Eis in diesen Mengen produziert? Die neue Sonderausstellung "Eiskalt und lecker. Speiseeis aus Apensen" beleuchtet die Herstellung von Eiscreme. Die Ausstellung läuft bis zum 2. Dezember im Agrarium des Freilichtmuseums am Kiekeberg.

"Es ist spannend zu entdecken, wie Eis das beliebte Massenprodukt wurde, das wir heute alle kennen", sagt Rolf Wiese, Direktor des Freilichtmuseums. "Mit Eiscreme kommen wir unmittelbar in Berührung. Trotzdem wissen viele Menschen nicht, wie sie produziert wird."

Die industrielle Herstellung von Speiseeis begann in den 1930er-Jahren. Nachdem der Verzehr von Eis während des Zweiten Weltkriegs stark zurückgegangen war, erlebte die Eisbranche in den 1950er-Jahren einen regelrechten Boom. Zu der Zeit entschlossen sich auch die Brüder Klehn, Speiseeis herzustellen. Sie gründeten 1950 die Firma Eisbär Eis. Das Familienunternehmen aus der Nähe von Buxtehude gehört heute zu den größten Eisproduzenten in Deutschland. Am Beispiel von Eisbär Eis präsentiert "Eiskalt und lecker" die Geschichte der Eiscreme. "Es hat uns viel Spaß gemacht, auf Erkundungstour zu gehen und in Erinnerungen zu schwelgen", beschreibt die Enkelin der Firmengründer Isabel Schuldt die Zusammenarbeit. Sie wählte historische Fotografien und Eismaschinen aus, die die Entwicklung des Familienunternehmens zeigen.

Die Sonderausstellung untersucht gleichzeitig die industrielle Herstellung von Eis, dabei blickt sie bis in die Gegenwart. Heute werden rund 500 Millionen Liter Eis jährlich verkauft. Jeder Deutsche isst im Jahr etwa 7,7 Liter Eis. Erst mit der industriellen Herstellung der beiden Hauptbestandteile Milch und Zucker kann Eiscreme in diesen großen Mengen produziert werden. Das Agrarium zeigt in seinen Ausstellungseinheiten "Zucker" und "Milch", woher die Rohstoffe für die eiskalte Köstlichkeit stammen. Die Ausstellung verfolgt den Gang der Lebensmittel und fragt, wie viel Zucker in unserer Nahrung steckt. Milch ist eines unserer Grundnahrungsmittel, dennoch kennen nur wenige Konsumenten die Lebensbedingungen von Kühen. Spielerische Elemente, wie eine Melkkuh, machen den Besuch des Agrariums zu einem spannenden Erlebnis für die ganze Familie. Die Ausstellung "Eiskalt und lecker. Speiseeis aus Apensen" ist eine Kooperation mit dem Eisproduzenten Eisbär Eis.