Neue Projektplanung sorgt für kürzere Sperrzeiten. Weiteres Hochwasserschutzprogramm voraussichtlich ab 2017

Harburg. Mit einem kräftigen Druck auf die Schalttaste setzten gestern Arne Weber, Dirk Busjaeger, Karlheinz Pröpping und Dr. Manfred Schuldt eine große Maschine in Gang. Damit wurde symbolisch der voraussichtlich bis Ende 2013 dauernde Umbau der Harburger Hafenschleuse eingeläutet. Die Harburger Hafenschleuse gilt als letztes Bauwerk in der mehr als 100 Kilometer langen Hamburger Deichlinie, das noch nicht an die Schutzhöhen des Hochwasserschutzprogramms von 1990 angepasst worden ist. Die Schleuse soll von 7,20 Meter über Normalnull (NN) auf 8,60 Meter Schutzhöhe ausgebaut werden.

Dr. Manfred Schuldt, zuständiger Amtsleiter in der Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt, erwartet ab 2017 ein weiteres Hochwasserschutzprogramm für die norddeutsche Küstenregion, das im Laufe der dann folgenden 25 Jahre weitere 80 Zentimeter Schutzhöhe schaffen soll. In Hamburg wird mit jährlichen Investitionen von 20 Millionen Euro gerechnet, wovon der Bund voraussichtlich elf Millionen tragen wird. Beim derzeitigen Ausbau der Hafenschleuse werden wegen der voraussichtlich in 30 Jahren anstehenden weiteren Erhöhung bereits stärkere Pfahlgründungen in die Erde gebracht.

Der nun angefangene Ausbau der Harburger Hafenschleuse hatte schon in der Planungsphase für viel Wirbel gesorgt, weil für den Umbau ursprünglich drei Sperrphasen von insgesamt vier Monaten geplant waren. Kein Schiff hätte zwischen Binnenhafen und Süderelbe fahren können. "Das wäre für uns ein wirtschaftlicher Totalausfall", hatte Rudolf Sommerfeld, Geschäftsführer der Jöhnk Werft geklagt. "In der Zwischenzeit gab es viele Gespräche mit Nutzern des Harburger Hafens", sagt Karlheinz Pröpping, Geschäftsleitungsmitglied der Hafenverwaltung Hamburg Port Authority (HPA), "und ich biete weiteren offenen Dialog an".

Von Vorteil ist nun, dass bei der Bauausschreibung eine von den Harburger Firmen HC Hagemann und Aug. Prien gebildete Arbeitsgemeinschaft zum Zuge kommt. Beide Firmen haben ihren Sitz seit gut 140 Jahren im Gebiet des Binnenhafens, sind selbst von der Sperrung betroffen, haben eigenes Interesse an kurzer Bauzeit und entwickelten nach den Worten ihrer Chefs Arne Weber (HC Hagemann) und Dirk Busjaeger (Aug. Prien) mit HPA einen Plan, der nur noch eine Vollsperrung von April bis Mai 2013 vorsieht. Beide Firmen kennen die Schleuse durch den Vergrößerungsbau vor 35 Jahren