Neugraben. So drastisch, wie anfangs formuliert, wird die neu gefasste und von der Senatskommission für Stadtentwicklung und Wohnungsbau am Dienstag abgestimmte Beschlussvorlage nicht mehr interpretiert. Auf dem 55 Hektar großen Gelände der Röttiger-Kaserne in Neugraben-Fischbek sollen nun doch nicht - wie berichtet - grundsätzlich alle 2100 Bäume gefällt werden, um das künftige Wohnungsbaugelände ungehindert nach Munition oder auch Bombenblindgängern absuchen zu können. Die Finanzbehörde hatte als Grundeigentümer aus Sicherheitsgründen diese Maximallösung angestrebt, weil die für Kampfmittelräumung zuständige Feuerwehr Hamburg im Parallelfall - Räumung der Jenfelder Lettow-Vorbeck-Kaserne - 60 Kampfmittel, davon 13 an früheren Baumstandorten, entschärfen und fortschaffen musste. Auf dem Jenfelder Kasernengelände waren Angaben zufolge deshalb alle Bäume gefällt worden.

Im Fall Röttiger-Kaserne in Fischbek soll nun die Position des Bezirks Harburg stärker berücksichtigt werden. Demnach soll das gesamte Gelände zwar sondiert werden, aber auf den künftig nicht für Wohnungsbau vorgesehenen 15 Hektar öffentlicher Flächen sollen trotz Sondierung so viele Bäume wie möglich stehen bleiben. "Wir können mit dieser Beschlussfassung leben", sagt Daniel Stricker, Sprecher der Finanzbehörde.