Hohes Unfallrisiko

"Nur Treppen führen zu den Gleisen", Hamburger Abendblatt, Regionalausgabe Harburg, vom 19. Juni.

Zum Thema Harburger Bahnhof: Der äußerliche Zustand, defekte Fahrstühle und überlaufende Gullys (erst heute Morgen wieder) sind ärgerlich aber passen gut zum Schmuddelimage von Harburg. Geradezu lebensgefährlich ist allerdings der Zustand der Treppen zu den S-Bahn-Bahnsteigen. Ausgeschlagene oder notdürftig reparierte Ausbrüche an den Stufen tragen zu einem hohen Unfallrisiko bei. Seit Jahren hat sich an diesem Zustand nichts geändert!!!

Rolf Feldner

Allein gelassen

Eigentlich wollte ich mich zu diesem Thema gar nicht äußern. Da es aber nun immer wieder in der Presse auftaucht, möchte ich unser Erlebnis schildern. Mein Sohn, Rollstuhlfahrer, 16, plante seine erste Bahnfahrt allein. Wir organisierten eine Einstiegs- sowie Ausstiegshilfe. Ich brachte ihn nach Harburg, um dort sicherzugehen, dass er gut in den Zug zum Zielort gelangt. Bereits im Metronom wurde uns gesagt, wir müssen über HH Hbf fahren wegen defekter Fahrstühle, was zeitlich nicht mehr machbar war wegen des Anschlusszuges. In Harburg überwanden wir die Treppe nach oben mit größter Mühe. Am Infostand bat ich dann um Hilfe.

Antwort: "Ich packe den Rollstuhl bestimmt nicht an!" Soviel zur Hilfsbereitschaft der Bahnbediensteten. Natürlich haben wir es auch allein geschafft, da wir inzwischen geübt sind im Improvisieren. Ach so, das mit der Einstiegshilfe hat ebenfalls nicht geklappt. Da waren uns allerdings die Schaffner dann sehr behilflich. Und am Zielbahnhof war dann auch jemand. Ich war so schockiert über die Aussage des Mitarbeiters am Infostand, dass ich eine sehr böse E-Mail an die Bahn schickte. Telefonisch entschuldigte man sich bei uns und wir bekamen einen Gutschein über 15 Euro - immerhin. Was mich persönlich bei solchen oder ähnlichen Erlebnissen immer wieder aufs Neue schockiert, ist die innere Haltung mancher Menschen, die zum Ausdruck kommt. Diese Arroganz und Ignoranz begegnet uns ja nicht nur dort...

Die Schilderung des Erlebten soll keine Beschwerde sein, vielleicht lediglich ein "Blitzlicht" zur Bandbreite dessen, was einem so passieren kann. Man muss immer und überall mit allem rechnen. Mal sind die Überraschungen so und mal anders.

Jutta Wolff

Weite Umwege

Letzte Woche war ich mit meiner Tochter, 2, mit Kinderwagen und Gepäck unterwegs nach Hannover. Ich wohne in Hausbruch und bin mit der S-Bahn bis Harburg gefahren. Ohne Kinderwagen wäre das Umsteigen von der S-Bahn zum ICE kein Problem: zwei Rolltreppen nach oben, und man ist am Fernbahnsteig angekommen. Rolltreppen darf man mit Kinderwagen aber nicht mehr benutzen. Um nun mit dem Fahrstuhl vom S-Bahnsteig zu den Fernzügen zu gelangen dauert es in Harburg zu Fuß wenn man zügig unterwegs ist mindestens 15 Minuten! Am hintersten Teil des S-Bahnhofs in den Fahrstuhl, einmal raus aus dem Bahnhof und zurück ganz zum anderen Ende, einmal um die Rolltreppen herum, wieder zurück in den nächsten Fahrstuhl, über den Busbahnhof und weiter zu den Fernzügen. Und dann, nach diesem Marsch steht man plötzlich vor geschlossenen Fahrstühlen! Das kann es doch wirklich nicht sein! Diese Zustände laden nicht gerade zum Reisen mit der Bahn ein. Wäre ich nicht überzeugte Bahnfahrerin wäre ich bei diesen Zuständen sicher längst aufs Auto umgestiegen!

Yvonne Grimault

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