Bürger wollen erreichen, dass die SPD ihre beschlossene Ablehnung zurücknimmt

Neugraben. Eine Bürgerinitiative ist gegründet. Sie will mit einer Unterschriftensammlung erreichen, dass ein Rewe-Markt als sogenannter Vollsortimenter ins Autohaus Rubbert, Cuxhavener Straße/Bauernweide, einzieht. Die Unterschriften sollen Bezirksamtsleiter Thomas Völsch übergeben werden. Wie berichtet, hat die mehrheitlich regierende SPD in Stadtplanungsausschuss und Bezirksversammlung, unterstützt von Grünen und Linken, das laufende Planverfahren zur Marktansiedlung durch Abstimmung beendet. Der zu ändernde Bebauungsplan Neugraben-Fischbek 70 (Einzelhandel statt Kfz-Gewerbe) kommt wegen der Ablehnung gar nicht erst in die Phase der öffentlichen Auslegung. Ohne öffentliche Planauslegung gibt's keine Bürgerbeteiligung am Planverfahren.

"Bei diesem politischen Vorgehen ist mir ganz einfach der Kragen geplatzt", sagt Klaus Lippmann aus Hausbruch, Seniorchef der Firma Lippman German Ropes, "ich bin jetzt 70 Jahre alt, habe mich nie politisch engagiert. Aber jetzt fühle ich mich zum Handeln veranlasst, denn es wird zum Schaden Neugrabens so viel Mist gemacht. Ich hoffe, dass wir als Bürgerinitiative mit der Unterschriftensammlung das Ruder noch herumreißen können."

Lippmann sagt, er sei ein Freund der Familie Rubbert, aber das sei nicht der Grund für seine Reaktion. Lippmann: "Ich bin auch Kunde in Neugraben. Und die Nahversorgung ist seit Aufgabe des Karstadt-Kaufhauses immer schlechter geworden. Dagegen hat das Umland in Neu Wulmstorf, Buxtehude und Stade mächtig Gas gegeben. Natürlich fahre ich mit meiner Frau auch dorthin. In Neugraben kaufe ich nur noch deshalb ein, weil der Parkplatz bei Kaufland bequem zu erreichen ist."

Zur Bürgerinitiative zählen unter anderem Sven Wolkenhauer und Sigrid Waschull. Die Gruppe will in möglichst kurzer Zeit mehr als 1000 Unterschriften sammeln. Lippmann: "In das Neugrabener Einkaufszentrum ist seit Jahrzehnten nicht investiert worden. Jetzt gibt es einen Investoren, und der wird blockiert."