Falsche Vorbilder

"Streit um Hähnchenstall spaltet ein Dorf", Hamburger Abendblatt/Harburg vom 25. April

Zunächst einmal möchte ich den Hut ziehen vor dem Gemeinderat und dem Bürgermeister der Gemeinde Heidenau, die eine transparente Politik anstreben und so den Bürger auf diesem Wege mitnehmen. Wie erfolgreich diese Bürgerversammlung war, zeigt sich in der Anzahl der Bürger, die weit über 150 hinausging.

Die Fakten zu den Hähnchenmastställen sind inzwischen wohl vielen Menschen bekannt. Und es ist sicherlich auch richtig, dass der Verbraucher derjenige ist, der kauft. Nur darf man dabei nicht vergessen, dass die Bevölkerung mit Werbung durch die Medien, sei es Zeitung oder TV, tagtäglich manipuliert wird. Und solange Prominente, z.B. zurzeit Oliver Kahn, Werbung für Konzerne machen wie Wiesenhof, wird sich nichts ändern. Dass Oliver Kahn Wiesenhofprodukte privat speist, möchte ich stark bezweifeln.

Ein anderes Argument lautet dann: Wir würde ja gerne mehr Geld ausgeben für das Hähnchen, aber wir sind eine mehrköpfige Familie und können uns das einfach nicht leisten. Bei diesem Gespräch wird dann so nebenbei eine Zigarette angezündet und auf Nachfragen ist es dann immerhin eine halbe bis eine ganze Schachtel, die am Tag geraucht werden. Es ist eine Frage der Prioritäten, ob ich vielleicht auf das eine oder andere mal verzichte zugunsten einer besseren Ernährung! Der Ansatz liegt meiner Meinung nach in Kindergarten und Schule. Hier kann Überzeugungsarbeit für eine gesunde, nahrhafte und schmackhafte Ernährung geleistet werden, indem man die Kinder bereits mitmachen lässt und in der Schule theoretisch und praktisch Ernährung und Gesundheit als Pflichtschulfach einführt. Vielleicht gehen diese Kinder ja dann nach Hause und sagen "Fast food? Nein danke!"

Brigitte Wiechern, Fintel

Nur Bio-Ware

Jegliche Massenhaltung ist für die Tiere qualvoll, weshalb ich sie entschieden ablehne. Für mich gilt dabei der Leitspruch "Was du nicht willst, das man dir tu, das füg auch keinem anderen zu". Aus diesem Grunde kaufe ich Tierprodukte nur als Bio-Ware und bezahle aus Überzeugung dafür den höheren Preis. Wer argumentiert, dass er sich das nicht leisten kann, muss entsprechend weniger Fleisch essen.

Gerd Zelck, Seevetal

Vegetarier vergessen

In Ihrem Kommentar zur Hähnchenmastanlage haben Sie eine Spezies Mensch vergessen, nämlich den Vegetarier. Wenn wir auf Fleisch verzichten würden, oder wenig und dann von "glücklich" aufgezogenen Tieren essen würden, bräuchte es auch keine Mastanlagen zu geben. Und auch der Geringverdiener könnte sich hin und wieder ein Stück Bio-Fleisch leisten. Zudem wäre es gesünder, sich nicht jeden Tag den Magen mit Fleisch zu füllen.

Bärbel Hoffmann, per E-Mail

Mehr Aufklärung

Wenn ich die Bilder in den Medien von Masttierhaltungen sehe, läuft es mir eiskalt den Rücken runter. Sollte in meiner Nähe eine solche Anlage gebaut werden, wäre für mich das Grauen noch schlimmer. Wir benötigen noch mehr Aufklärung, woher unser Fleisch kommt, damit wir als Konsument darauf reagieren können. Wir dürfen unsere Produkte nicht über den Preis, sondern über die Qualität verbrauchen.

Dagmar Scheffczyk, per E-Mail

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