Harburg. Der Rieckhof steht auf dem Prüfstand - das wurde im Rahmen der jüngsten Bezirksversammlungssitzung im Rathaus deutlich. Die SPD-Mehrheitsfraktion ist nicht zufrieden mit dem Veranstaltungsprogramm und dem Zukunftskonzept. Zuvor hatte Hansen im Kulturausschuss referiert, dass das herkömmliche Programm mit einem Mix aus Flohmärkten, Coverband-Konzerten, Aktionen für Senioren, Kindern und Jugendlichen nach wie vor Tausende Besucher in den Rieckhof lockt. Künftig wolle man verstärkt mit der Technischen Universität kooperieren und Veranstaltungen für Studenten organisieren. Das reichte dem Ausschuss-Vorsitzenden Heinz Beeken (SPD) nicht. Das machte er auch in der Bezirksversammlung klar. "Es kommt mir so vor, als wenn der Rieckhof als Institution betrachtet wird, die unangreifbar ist", sagte er. Daher müssten Veranstaltungen und Angebote auf den Prüfstand. "Wir müssen uns fragen, ob einzelne Formate noch zeitgemäß oder betriebswirtschaftlich bedenklich sind", so Beeken. Wie berichtet, hatte die Verwaltung Hansen nahe gelegt, sich künftig stärker als zuvor auf Angebote für alle Altersgruppen, für Migranten und bildungsorientierte Veranstaltungen zu legen. Wenn eben das Geld fehle, müsse ein neuer Träger gesucht werden, der es besser verstehe, Umsätze zu machen. "Die Zeiten gehen eben weiter", so Beeken.

Die Grünen-Abgeordnete Heinke Ehlers schüttelte den Kopf. "Kultur sollte nicht immer unter betriebswissenschaftlichen Aspekten begutachtet werden", sagte sie. Und wenn künftig im Rieckhof Bildung verkauft werden solle, dürften dann keine Rockkonzerte mehr stattfinden? "Das sind doch aberwitzige Diskussionen." Dem stimmte der CDU-Fraktionsvorsitzende Ralf Dieter Fischer zu. "Der Rieckhof ist eine Erfolgsgeschichte. Das zeigen die guten Besucherzahlen. Daher ist es sinnvoll, die Finanzierung auf feste Füße zu stellen." Für neue Bestuhlung, Renovierung der Fußböden und Malerarbeiten sehe die CDU einen Finanzbedarf in Höhe von 300 000 Euro. "Neues Inventar macht den Rieckhof attraktiver für Besucher", so Fischer. Ein entsprechender Antrag der CDU wurde abgelehnt.