Meckelfeld. Der Rat der Gemeinde Seevetal wird heute Abend in Meckelfeld (18.30 Uhr, Helbach-Haus) aller Voraussicht nach den Haushaltsplan für das Jahr 2012 verabschieden. Der Finanzausschuss des Rates hat den Haushaltsplanentwurf bereits mit großer Mehrheit empfohlen. Demnach wird Seevetal in diesem Jahr knapp 67 000 Euro mehr ausgeben als einnehmen. Insgesamt belaufen sich die Ausgaben auf 54,5 Millionen Euro. Die größte Gemeinde im Landkreis Harburg investiert 7,1 Millionen Euro - das ist geringfügig weniger als in den vergangenen Jahren.

Die wichtigsten Investitionsvorhaben: Für 1,3 Millionen Euro baut Seevetal ein gemeinsames Feuerwehrgerätehaus für die Elbdörfer Bullenhausen und Over. Die Grundschule in Ramelsloh (205 000 Euro) sowie die Grund- und Hauptschule Hittfeld (266 000 Euro) werden für den Ganztagsschulbetrieb umgebaut. Insgesamt investiert Seevetal 804 000 Euro in seine Schulen.

Der Haushaltsplan beinhaltet zudem 585 000 Euro für den Bau der Südumgehung Hittfelds. Die Entlastungsstraße soll im Sommer fertig sein. 250 000 Euro sind für den Bau einer Kinderkrippe in Fleestedt vorgesehen. Das Gebäude wird 2013 fertig sein.

Seit dem Jahr 2009 muss die Gemeinde Seevetal sinkende Einnahmen aus der Gewerbesteuer in Kauf nehmen, insgesamt etwa fünf Millionen Euro. Geplante Sanierungen von Straßen müssen deshalb teilweise bis heute warten. In diesem Jahr erwartet Seevetal 18 Millionen Euro Einnahmen aus der Gewerbesteuer. Damit erreiche die Gemeinde langsam das Normalniveau, sagt Wirtschaftsförderer Andreas Schmidt.

Nach dem die Gemeinde im vergangenen Jahr Steuern und Gebühren erhöht hat, bleiben den Einwohnern Seevetals dieses Jahr zusätzliche Kostensteigerungen erspart. Die Steuersätze für Unternehmen und Grundstückseigentümer bleiben bei 330 Prozentpunkten. Die gilt im Vergleich zu anderen Gemeinden und Städten im Landkreis Harburg als moderat.

Nach derzeitigem Stand muss Seevetal 9,4 Millionen Euro Schulden aus Kreditaufnahmen zurückzahlen. Die Pro-Kopf-Verschuldung mit 223 Euro gilt als vergleichsweise gering.

Zudem belastet die Gemeinde noch ein Fehlbetrag von 900 000 Euro aus dem Jahr 2011. Der neue Kämmerer Josef Brand geht davon aus, dass die Gemeinde beim Jahresabschluss 2014 dieses Defizit abbauen und 23 000 Euro Überschuss erwirtschaften wird. Voraussetzung dafür ist: Die Ratsmehrheit verzichtet bis dahin auf zusätzliche Millionenwünsche .Das gilt als unwahrscheinlich: Ein neues Sportzentrum in Fleestedt ist politischer Wille. Die derzeitigen Pläne sehen Kosten von sieben Millionen Euro vor. Das ist so viel wie Seevetals Gesamtinvestitionen in diesem Jahr.