Auf dem Campus kann jeder Bücher verschenken, die er nicht mehr braucht

Harburg. Fans des soigenannten "Bookcrossing" sprechen von "in die Freiheit entlassen", wenn sie sich von Büchern trennen und an andere weitergeben. Mitnehmen, lesen und weitergeben von Büchern, das Bookcrossing, ist jetzt auch in der Universitätsbibliothek der Technischen Universität Hamburg-Harburg (TUHH) möglich. Alle Interessierten können sich dort ab sofort gratis mit Lektüre versorgen, die andere verschenkt haben. Und sie können ihre eigenen Bücher für andere in ein gelbes Bookcrossing-Regal stellen.

Die TUHH-Bibliothek ist offiziell als Bookcrossing-Zone anerkannt und unter www.bookcrossing.com eingetragen. Das bedeutet, dass Bücher auf dieser Webseite gelistet werden können. Jedes registrierte Buch erhält eine so genannte Bookcrossing-Identity-Number, die auf einem Aufkleber festgehalten wird. Mit dieser Nummer lässt sich nachvollziehen, welchen Weg das Buch von Leser zu Leser nimmt. Der neue Besitzer des Buches kann auf der Webseite auch schreiben, wie ihm das Buch gefallen hat, und wo es gefunden wurde. Der Kreis schließt sich, wenn das Buch wieder seinen Besitzer wechselt. Wer den Weg seines Buches nicht weiter verfolgen möchte, kann sein Exemplar auch ohne Registrierung einfach in das Bookcrossing-Regal gleich rechts neben dem Eingang in die Bibliothek stellen.

In Hamburg, der Stadt mit den meisten Bookcrossing-Zonen in Deutschland, ist die TUHH die neunte Station. "Das Projekt in der TUHH kann auch eine Anregung sein, im Stadtteil Harburg weitere öffentliche Bücherschränke einzurichten", sagt die Leiterin der Bibliothek, Inken Feldsien-Sudhaus. Noch sind es meist Romane, die in der Bibliothek im Bookcrossing-Regal stehen. Doch denkbar sei, dass bald auch nicht mehr benötigte Lehrbücher über diesen Weg in den Umlauf gebracht werden.