Das Turniergelände wird jetzt als Kultur- und Veranstaltungszentrum unter dem Motto “Himmel und Heide - Eventpark Luhmühlen“ vermarktet.

Luhmühlen. Schick und repräsentativ ist das Turniergelände Luhmühlen in der Westergellerser Heide durch die umfangreichen Umbauten in den vergangenen Jahren geworden. Nun soll das international bekannte Gelände für die Vielseitigkeitsreiterei auch Veranstaltern abseits des Pferdesportes unter dem Motto "Himmel und Heide - Eventpark Luhmühlen" schmackhaft gemacht werden. Open-Air-Konzerte, Produktpräsentationen, Seminare, Tagungen, Firmenfeste und private Feiern sollen unter anderem künftig rund um den und auf dem Turnierplatz stattfinden.

"Wir zünden die zweite Stufe der Rakete Luhmühlen", sagte Joachim Bordt, Landrat des Kreises Harburg bei der Präsentation des Vermarktungskonzeptes am Donnerstagabend. Dieses sieht Großveranstaltungen mit bis zu 12 000 Besuchern vor. Hinter der Konzeption stecken Profis aus der Region. Die vierköpfige Crew aus Experten der Campus Lüneburg mit Susan Esmann und Klaus Hoppe sowie der Eventagentur 412 aus Seevetal mit Matthias Graf und Philip Schwarz will Leben auf das 100 000 Quadratmeter große Gelände mit Tagungshaus, Veranstaltungsräumen und Tribünen bringen.

Der Landkreis Lüneburg sprach sich für die Campus Management als Vermarkter aus, bei der Hoppe Geschäftsführer ist. Campus betreibt die Kulturhalle Vamos in Lüneburg und die Gastronomie in der Ritterakademie. Laut Hoppe macht Campus einen Jahresumsatz von fünf Millionen Euro und beschäftigt 60 Festangestellte sowie 80 geringfügig beschäftigte Mitarbeiter.

Der Landkreis Harburg entschied sich für die Eventagentur 412, deren Schwerpunkt die Organisation und Vermarktung von Firmenveranstaltungen, privaten Festivitäten, Partys oder auch Veranstaltungsorten wie seit 2008 dem Leuchtturm Harburg und seit diesem Jahr auch dem Schulauer Fährhaus an der Elbe in Wedel ist.

Zusammen bilden Campus und Eventagentur 412 jetzt das Gemeinschaftsprojekt "Himmel und Heide - Eventpark Luhmühlen". "Wir wollen, dass richtig was passiert", sagte Graf. Und Hoppe erklärte, er habe viele Jahre in Lüneburg nach einem Ort für Open-Air-Konzerte gesucht, aber erst in Luhmühlen den dafür geeigneten gefunden. Konzertagenturen zeigten bereits Interesse, so Graf. "Auf Champions-League-Niveau." Schon bald, voraussichtlich im kommenden Jahr, könnte es ein Konzert mit einem namhaften Künstler geben, kündigte er an, ohne jedoch den Namen zu nennen. Die Planungen seien jedenfalls im Gange. "Es sieht vielversprechend aus", sagte Hoppe, der schon für dieses Jahr kleinere Kulturveranstaltungen versprach. Zudem werde ein Public-Viewing während der Olympischen Spiele in London in diesem Sommer auf dem Turniergelände organisiert, versprach Graf.

"Wir haben rund elf Millionen Euro Fördermittel investiert", sagte der Lüneburger Landrat Manfred Nahrstedt. Das Land Niedersachsen beteiligte sich mit 8,5 Millionen Euro an der Neugestaltung, die beiden Kreise gaben jeweils 1,5 Millionen Euro dazu. So wurden unter anderem die Tribüne neu gebaut, befestigte Parkplätze und Wege angelegt, ein neuer Eingangsbereich und ein Mehrzweckgebäude errichtet, das für Seminare, Tagungen und Feiern genutzt werden kann.

"Von Anfang an war daher klar: Davon sollen nicht nur Pferdesportler profitieren, sondern Luhmühlen soll für alle in der Region da sein", sagte Nahrstedt. Mit Kulturprogrammen und anderen Veranstaltungen werde ein Anziehungspunkt für viele Menschen geschaffen. Nahrstedt hofft, dass er künftig für Konzerte bekannter Gruppen nicht mehr nur in den Hamburger Stadtpark fahren müsse, sondern diese auch vor der eigenen Haustür in der Lüneburger Heide geboten bekomme.

Detlev Braatz, Vorsitzender des Pferdezucht- und Reitvereins Luhmühlen, sagte, bevor die Planungen für die Umgestaltungen auf dem Gelände begonnen hätten, seien auf Reisen nach Bayern und Österreich ähnliche Anlagen besichtigt worden. "Wir haben viel gesehen. Vor allem das, was wir nicht wollten. Deshalb muss es das erklärte Ziel sein, diese traumhafte Kulisse in Luhmühlen langfristig und dauerhaft mit Leben zu füllen." Kein Problem, meinte Matthias Graf. "Die Lust auf Entwicklung ist permanent zu spüren."