Mitarbeiter des Harburger Bezirksamtes ziehen mit ihren Abteilungen ins neue Zentrum für Wirtschaftsförderung, Bauen und Umwelt ein.

Harburg. Auf den Fluren vom Erdgeschoss bis zur vierten Etage stehen Kartons und mit Aktenordnern beladene Rollwagen. Gieselind Hack, Leiterin des Zentrums für Wirtschaftsförderung, Bauen und Umwelt (WBZ), packt beim Umzug vom alten Bauamt in den Neubau des WBZ selbst mit an und hat sich für die Arbeit nicht das feinste Zeug angezogen. "So wollte ich mich eigentlich nicht fotografieren lassen", sagt sie.

Für den seit Montag laufenden Umzug sind keine weiten Wege zurückzulegen, für die ein Möbelwagen benötigt wird. Das neue WBZ auf dem Baugelände des Harburger Rathausforums - dazu gehört das fast doppelt so große Soziale Dienstleistungszentrum SDZ, das im Juli fertiggestellt werden soll - schließt mit einem Verbindungsgang an den Altbau, Harburger Rathausplatz 4, an. Der Verbindungsgang stellt allerdings eine postalische Grenze dar. Der Neubau hat die neue Anschrift: Harburger Rathausforum 2. Das gesamte Harburger Rathausforum befindet sich auf dem Gelände Knoopstraße, Julius-Ludowieg-Straße und Harburger Rathausplatz.

Bezirksamtsleiter Thomas Völsch blickt auf das alte Gebäude des Harburger Polizeikommissariats an der Knoopstraße, das den Bauarbeitern des Rathausforums noch als Unterkunft dient. Er sagt: "Für den Abriss des Gebäudes ist die Finanzierung bereits sichergestellt. Unser Bauträger, die Sprinkenhof AG, hat als öffentliches Unternehmen Leistungsstärke bewiesen. Zeitplan und Kostenrahmen werden eingehalten. Darauf bin ich stolz. Die neuen Gebäude haben eine hohe Wärmeisolierung und eine umweltfreundliche Holzpelletheizung. Ich erwarte, dass die Betriebskosten der Verwaltung in Zukunft etwas geringer ausfallen werden." Ob das Rathausforum am Platz des alten Polizeikommissariats um einen weiteren Neubau ergänzt wird, in den dann das Kundenzentrum/Einwohnermeldeamt einziehen könnte, steht nach den Worten von Völsch noch nicht fest.

Der Umzug hat die eigentliche Verwaltungsarbeit in den WBZ-Abteilungen weitgehend zum Erliegen gebracht. Aber Marcus Pattschull, Abschnittsleiter für Gewerbe- und Marktwesen sowie Sondernutzungen, sagt, dass im Ernstfall auf alle Akten Zugriff besteht, weil sie in offenen Rollschränken transportiert werden. Alle Büros und Besprechungsräume und auch die Treppenhäuser und Flure sind durch große Fensterflächen und eine Vielzahl gläserner Wände hell und übersichtlich. An den Geländern des Treppenhauses gibt es Markierungen in Blindenschrift, die die Etagen anzeigen. Noch hängen an den Türen der einzelnen Büros Pläne, wie die Räume eingerichtet werden sollen, wo die Schreibtische und die Schränke stehen sollen. Ulrike Kräuter und Ralf Bergmann aus der Bauprüfabteilung halten ausnahmsweise keine Bauzeichnung in den Händen sondern studieren ein Papier, auf dem die Aufstellung ihrer Büromöbel skizziert ist. "Das haben wir bald geschafft", lacht Bergmann. Am kommenden Dienstag, 24. April, soll das neue WBZ seine Arbeit aufnehmen. Voraussichtlich im Juni wird die Bauprüfabteilung Süderelbe mit zehn Beschäftigten von Neugraben ins WBZ nach Harburg verlegt.

Wer ab kommender Woche ins WBZ will, der erreicht den Zugang zum Foyer des Neubaus für eine Übergangszeit noch über den Nebeneingang zwischen den alten Bauamts-Häusern am Harburger Rathausplatz 4 und 6. Ein Großteil von Anfragen, Anträgen und Beratungen können auf den unteren Etagen erledigt werden. Oben befindet sich der sogenannte Backoffice-Bereich mit geringerer Besucherzahl.

Mit dem Bau des Harburger Rathausforums war im Sommer 2010 begonnen worden. Nachdem im Juli auch das Soziale Dienstleistungszentrum in seinen Neubau eingezogen ist, wird das Rathausforum voraussichtlich am 26. September offiziell eingeweiht.