Die Wohnidee ist nicht schlecht: Jung und Alt unter einem Dach. Da kann sich der ältere Nachbar um die Kinder kümmern, wenn Vater und Mutter beispielsweise zum Elternabend in die Schule müssen. Und der jüngere Nachbar kann mal eine schwere Getränkekiste vom Einkauf mitbringen, wenn es für den älteren Mitbewohner des Hauses nicht möglich ist. Die organisierte Form des Zusammenlebens bietet außer der praktischen Hilfe weitere Vorteile.

Jeder weiß von vornherein, worauf er sich einlässt: Er lebt nicht allein, sondern hat eine Gemeinschaft um sich herum, die sich im Gespräch austauscht und bei Bedarf - ähnlich einer großen Familie - auch beratend unterstützt. Eine solche Gruppe mit all ihren individuellen Sichtweisen in weitgehenden Einklang zu bekommen, dürfte schwierig aber machbar sein.

In vielen Fällen funktioniert es in Hamburg bereits. Warum nicht auch beim geplanten ersten Wohnprojekt dieser Art im Bezirk Harburg. Bezirksamtsleiter Thomas Völsch hatte sich erst kürzlich positiv zu neuen Wohnformen geäußert und speziell genossenschaftlich organisierte Bauprojekte erwähnt, die es zu unterstützen gelte.

Das Wohnprojekt in Neugraben hat, bis aus Ideen Wirklichkeit geworden ist, noch einige Hürden zu überwinden. Es muss nicht nur eine ausreichende Anzahl jüngerer Leute zusammenkommen, es muss danach auch beispielsweise die Frage geklärt werden, wie denn das gemeinsame Haus aussehen soll. Es werden vermutlich noch Jahre vergehen.