Heidenau. Die Gemeinde Heidenau will die Meinung der Bevölkerung zu dem Bauantrag hören, 600 Meter vom Ort entfernt einen Hähnchenmaststall für 39 800 Tiere zu errichten. Bei einer Podiumsdiskussion am Montag, 23. April, 19.30 Uhr, im Hotel Heidenauer Hof, Hauptstraße 23, wird das Bauvorhaben vorgestellt, Bürger können sich dazu äußern.

Über die Baugenehmigung entscheidet der Landkreis Harburg. Die Gemeinde Heidenau könnte den Bau des Hähnchenmaststalles aber verhindern, in dem sie das notwendige gemeindliche Einvernehmen nicht erteilt. Darüber wird der Gemeinderat entscheiden.

Die Gemeinde darf das Einvernehmen nicht lediglich aus dem Grund versagen, nur weil es die Form der Tierhaltung in einem Maststall ablehnt. Ein rechtmäßig verweigertes Einvernehmen muss sich an die im Baugesetzbuch genannten Gründe halten. Das könnten zu erwartende Geruchsbelästigungen auf benachbarte Siedlungen, die zusätzliche Verkehrsbelastung, die Auswirkungen auf geplante neue Wohngebiete und die Absicht Heidenaus, die Naherholung als Wirtschaftsfaktor zu stärken, sein.

Die Stadt Salzwedel hatte Anfang April ihr Einvernehmen zu dem Bau von vier Ställen für insgesamt 160 000 Hähnchen verweigert. Ein wesentlicher Grund dafür sei die "bedenkliche Nähe" zur Wohnbebauung. Auch die Stadt Buchholz muss demnächst darüber entscheiden, ob sie ihr Einvernehmen zu dem Bauantrag eines Landwirts aus Sprötze erteilt, die Kapazität seiner Hähnchenmast von 40 0000 auf 80 000 Tier zu erhöhen.