Oberbürgermeister Mädge sieht wesentliches Element der Hansetage in Gefahr

Lüneburg. Die marode Schleuse bei Wittorf bleibt zu, auch über die Hansetage in Lüneburg (28. Juni bis 1. Juli 2012). Dieses "schwer verdauliche Ei", wie es in einer Mitteilung der Stadt heißt, habe das für die Ilmenau zuständige Wasser- und Schifffahrtsamt Lauenburg (WSA) den Lüneburgern über Ostern ins Nest gelegt. Oberbürgermeister Ulrich Mädge (SPD) hat die Verkehrsminister Dr. Peter Ramsauer (Bund, CSU) und Jörg Bode (Niedersachsen, FDP) nun in einem Brief darum gebeten, "alle erdenklichen Möglichkeiten zu prüfen, um die Befahrbarkeit der Ilmenau zu den Hansetagen doch noch sicherzustellen, um damit ein wesentliches Element der Internationalen Hansetage 2012 in Lüneburg verwirklichen zu können."

Der Oberbürgermeister sei "fassungslos", heißt es in der Mitteilung weiter: "Die Information, dass die Wittorfer Schleuse in diesem Jahr praktisch nicht mehr zu nutzen sein soll, war bislang bei mir im Hause nicht bekannt. Damit wären Vorbereitungen, die zum Teil schon mehrere Jahre in Anspruch nehmen, wenige Monate vor Beginn der Hansetage in Lüneburg über den Haufen geworfen." Besonders sauer stößt Mädge auf, dass die Hansestadt erst im Frühjahr - mit Wissen des WSA - den historischen Lüneburger Hafen hat ausbaggern lassen, damit die Ilmenau auch bei Niedrigwasser befahrbar bleibt. Kostenpunkt: 40 000 Euro.

Das Geschehen im historischen Hafen bildet einen der Veranstaltungsschwerpunkte während der Hansetage Die Schifffahrtswege auf der Ilmenau, der Elbe und dem in Richtung Lübeck anschließenden Kanal waren für die Lüneburger Hansekaufleute bedeutende Transportwege. Während der Feier möchte sich Lüneburg als alter Handels- und Umschlagsplatz darstellen. Aus diesem Anlass hatte die Stadt mehrere Schiffseigner historischer Flussschiffe angeschrieben und eingeladen, mit ihren Schiffen während der Hansetage nach Lüneburg zu kommen. Das würde nun erschwert werden.