Winsen. In dem zähen Ringen um die von dem Unternehmen Hamburg Wasser beantragten Trinkwasserentnahme in der Lüneburger Heide unterstützt Niedersachsens Umweltminister Stefan Birkner (FDP) die Haltung des Landkreises Harburg als Genehmigungsbehörde. So viel Wasser wie tatsächlich nötig, aber so wenig Wasser wie möglich solle Hamburg in der Nordheide fördern dürfen, sagte Birkner bei einem Besuch im Kreishaus in Winsen. Zwei Stunden war der Umweltminister zu einem Gespräch mit Landrat Joachim Bordt (FDP) zusammengetroffen.

Auch wenn das erneuerbare Trinkwasservorkommen in der Heide weit größer sei als die Förderung derzeit, müsse der sparsame Umgang mit Wasser oberstes Gebot sein. Zu Recht, so Stefan Birkner, hinterfrage der Landkreis die Wasserbedarfsprognose Hamburgs und beziehe die Ergebnisse eines eigenen Gutachtens in das Genehmigungsverfahren mit ein. Niedersachsen wolle in einem Vertrag mit Hamburg erreichen, dass Ausgleichsmaßnahmen für Natur und Umwelt sichergestellt seien.

Dass der Landkreis dem Zeitplan zur Umsetzung der europäischen Natura-2000-Schutzgebiete hinterherhinkt, sieht der Umweltminister offenbar nicht als Problem an. "Wir wissen, dass dies nicht von heute auf morgen geht", so Stefan Birkner, "da damit nicht nur ein beträchtlicher Aufwand verbunden ist." Zu dem müssten die berechtigten Interessen der Landwirtschaft berücksichtigt werden. Der Bund für Umwelt und Naturschutz dagegen kritisiert den Landkreis wegen der zögerlichen Ausweisung der Schutzgebiete. Dabei geht es um beinahe 17 000 Hektar im Landkreis Harburg.