Harburg. Die Nachfrage nach bezahlbarem Wohnraum in Harburg ist hoch - das bestätigten kürzlich Vertreter des Eisenbahnbauvereins, der Baugenossenschaft Süderelbe und der städtischen Wohnungsbaugesellschaft Saga während der Sitzung des Stadtplanungsauschusses.

Doch animiere dies Investoren nicht gerade, in Harburg zu bauen. "Aufgrund der niedrigen Harburger Mietpreise sind bei gleich hohen Baukosten Baufelder nördlich der Elbe attraktiver für Wohnungsbaugesellschaften", sagt Carsten Schuster, Vorsitzender der FDP-Fraktion in der Bezirksversammlung. Vor diesem Hintergrund sollte auch der SPD klar sein, dass Geschosswohnungsbau keine Lösung für Harburg sei, um Bauträger anzulocken. Denn keiner der Wohnungsbauvertreter zeige Interesse an einem Investment auf dem Gelände der Röttiger Kaserne in Fischbek, so Schuster.

Wenn große Investorengesellschaften öffentlich erklären, dass nur wenige Wohnungsbauvorhaben von ihnen in Harburg realisiert werden, müsse die Politik darauf reagieren, fordert der FDP-Fraktionschef. Harburg sei gut beraten, Angebote für Familien zu schaffen, die auf der Suche nach günstigen Grundstücken sind.

Kombiniert mit einer Vermarktungsstrategie und der Reduzierung der Gestaltungsvorschriften beim Bau eines Hauses habe der Bezirk hierbei einen Wettbewerbsvorteil gegenüber anderen Stadtteilen. Schuster: "Bleibt diese Chance ungenutzt, wird Harburg zum schrumpfenden statt zum wachsenden Bezirk."