Das Festival der Straßenkünstler kommt bei den Besuchern der Fußgängerzone gut an

Harburg. Eine Woche lang hatte die Malerin Ella Mundt aus Bad Ems mit Dispersionsfarbe auf PVC-Fußbodenbelag an dem dreidimensional wirkenden Bild "Die U4 ist in Harburg angekommen" gearbeitet. Und gestern, am ersten verkaufsoffenen Sonntag des Jahres, vollendete sie ihr Werk auf dem Platz vor Karstadt am Harburger Ring. Die Anregung für das U-Bahn-Thema hatte sie von der Aktionsgemeinschaft der Harburger Kaufleute und dem Harburger Citymanagement bekommen. Viele Passanten blieben stehen und sahen sich auch die mitgebrachte 3D-Ansicht einer Blüte an. Die Organisatoren des verkaufsoffenen Sonntags hatten zum vierten Mal den Jahresauftakt der Sonntagsöffnung mit "Festival der Straßenkünstler" überschrieben - ein Konzept, das bei den Besuchern der Kaufhäuser, Einkaufszentren und den Läden der Fußgängerzone gut ankommt.

Thomas Diebold, Geschäftsführer von Karstadt in Harburg und Vorsitzender der Aktionsgemeinschaft sowie Citymanager Matthias Heckmann hatten das U-Bahnthema nicht ohne Grund gewählt, denn die S-Bahn zwischen dem Hamburger Süden und der Innenstadt fährt schon täglich in dichter Folge und hat bald ihre Kapazitätsgrenze erreicht. Diebold: "Die Verlängerung der U-Bahnlinie U4 von der Hamburger Hafencity zur Harburger Hafencity wäre eine sinnvolle Maßnahme um den Beförderungsbedarf für die Zukunft sicherzustellen." Somit hat die Malerin Ella Mundt die Besucher der Innenstadt schon mal mit der Vision vertraut gemacht.

+++ Einzelhandel: Zu wenig verkaufsoffene Sonntage +++

Obwohl der 1. April mit Wetterkapriolen, von Sonnenschein bis Schneegriesel, dem schlechten Ruf des ganzen Monats gerecht wurde, kamen nach Einschätzung der Geschäftsleute vermutlich die erhofften 50 000 Besucher zum Bummeln und Einkaufen in die Läden. Zwischen Karstadt und Phoenix-Center herrschte Gedränge. Und dazu trugen auch die Straßenkünstler mit ihren Unterhaltungsaktionen bei. Während die Stelzenläufer, die Electric Soap Jazz Marching Band, die Nat King Thomas Marching Band oder auch "Jochen, der sprechende Elefant" selbst in Bewegung waren sorgten andere Aktionskünstler dafür, dass viele Schaulustige stehen blieben.

HTB-Tanzlehrerin Nadine Senkpiel studierte mit Kindern auf der Tanzfläche am Eck von Lüneburger Straße und Bremer Straße rhythmische Bewegungen ein. Kinder, Eltern und Großeltern waren begeistert. Seit mehr als elf Jahren ist Künstlerin Katja Lukic als die "Silberne Apfelfrau" auf Veranstaltungen zu sehen. Auch in Barcelona hatte sie bereits ähnlich einer Statue als Apfelfrau auf der Straße gearbeitet. Ihre gesammelten Erfahrungen reichten aus, einen Roman zu schreiben. Titel "Nur ein Jahr." Erstmals in Harburg dabei war eine Wasserball-Laufanlage, ein in der Fußgängerzone aufgestelltes Bassin. Kinder hatten ihren Spaß, eingesperrt in durchsichtigen Kunststoffbällen über das Wasser zu kullern. Zum Abschluss des verkaufsoffenen Sonntags kamen alle Artisten, vom Zauberer bis zum Drehorgelspieler erstmals zu einem Künstlerfinale zusammen. Fortsetzung nächstes Jahr.