Gebäude soll für geplante Straßenverlegung abgerissen werden

Wilhelmsburg. Sie haben sich wieder viel Mühe gegeben. Gut 40 Männer und Frauen der Gruppe "Engagierte Wilhelmsburger" hatten sich am Sonnabend, wie üblich fünf vor zwölf, zur Demonstration versammelt. Diesmal vor dem Haus am Vogelhüttendeich 159, dem sogenannten "Rubbert-Haus" von 1891, das wegen der geplanten Verlegung der Wilhelmsburger Reichsstraße abgerissen werden soll. Dunkel gekleidet, im Stil der alten Zeit, machten die Demonstranten mit schwarzen Holzkreuzen auf den drohenden Verlust einer ihrer Ansicht nach geschichtsträchtigen Immobilie aufmerksam. Die beiden Bewohner in dem weitgehend bereits geräumten Mehrfamilienhaus zeigten sich überrascht von der Demo, hatten noch gar nichts von dem geplanten Abriss gehört.

Melanie Klein, eine der Demo-Organisatorinnen: "Wir demonstrieren nicht nur für den Erhalt unserer Geschichte, sondern auch für eine verantwortungsvolle Politik, so wie es vor der Wahl versprochen wurde." Ihren Angaben nach werde der Wohnraum im Haus rüde entmietet, dabei gebe es noch gar keinen rechtssicheren Planfeststellungsbeschluss für die Verlegung der Reichsstraße. Klein: Wir fordern Denkmalschutz für das Haus."

Südlich des Hauses befindet sich die Rubbertstraße (1907 bis 1938 Davidstraße), seit 1938 benannt nach der seit 1700 in Wilhelmsburg ansässigen Familie Rubbert. Im Verlauf der Straße befand sich früher der Rubbertsche Hof, der schon lange nicht mehr existiert. In Zukunft wird die Rubbertstraße voraussichtlich von der neuen Wilhelmsburger Reichsstraße überquert.