Wütende Autofahrer

"Und plötzlich war der Radweg weg", Hamburger Abendblatt/Harburg vom 24. März.

Wenn wir denn schon ermuntert werden, unsere Meinung zu sagen, sollte das genutzt werden! Ich bin praktizierender Autofahrer, Radfahrer und Fußgänger - aber erheblich mehr Radfahrer und Fußgänger, ich kenne mich im Harburger Gebiet gut aus.

Das Hamburger Konzept "Radfahrer auf die Straße" ist nicht so ganz neu. Da, wo es eindeutig ist, benutze ich bereits die Straße. Soweit ich mich hab aufklären lassen, besteht Radweg-Gebot dann, wenn dieser mit dem blau/weißen Hinweisschild gekennzeichnet ist. Alle anderen Radwege dürfen, müssen aber nicht benutzt werden. Nach meinen Erfahrungen wissen darüber nur die wenigsten Leute Bescheid, das gilt für Autofahrer genauso wie für Radfahrer. Ein Beispiel: Als am oberen Ende (stadtauswärts) des parallel zur Straße verlaufenden Waldweges vor zwei Jahren plötzlich die "Radfahrer frei"-Schilder abmontiert waren, nahm das so gut wie kein Radfahrer zur Kenntnis. Kurz darauf standen da plötzlich "Erholungswald"-Schilder, die keine eindeutige Aussage machen. Ich fahre seitdem dort in beiden Richtungen gesittet auf der Straße (im Sommer fast jeden Tag) und muss mir nach wie vor gefallen lassen, von Autofahrern angehupt zu werden bis zu wütenden Handzeichen dahin gehend, dass ich auf den vermeintlichen Fahrradweg gehöre.

Die Verantwortlichen sollten vielleicht mal darüber nachdenken, an solchen Verkehrsabschnitten "Vorsicht Radfahrer"-Schilder an den Straßen aufzustellen. Ich halte diese Neuregelung für Radfahrer nicht so gefährdend wie es in dem Artikel dargestellt wird. Meines Wissens gibt es in der Heimfelder Straße nur eine Buslinie, und außerdem ist der Verkehr dort nicht sehr stark!

Da ist die Situation etwa auf der Eißendorfer Straße eine ganz andere, und dort gibt es im oberen Bereich keinen Fahrradweg. Als Radfahrer bin ich nicht gezwungen, mich zentimeternah an geparkten Autos vorbeizuquälen (Vorsicht bei sich öffnenden Türen!), sondern darf ganz normal auf der Straße fahren. Es sollte allerdings darauf geachtet werden, dass es ein Miteinander auf der Straße ist! Es wäre zu wünschen, wenn breite Aufklärung in Richtung aller Verkehrsteilnehmer unternommen würde. Es geht doch um ein Miteinander und nicht einer gegen den anderen.

Anke Rowe, 21075 Hamburg

Tempo 30 muss her

Die Berufs- und Hochleistungsradfahrer können immer auf der Straße fahren, niemand nimmt ihnen etwas weg.

Ich selbst fahre auf dem Radweg geschwindigkeitsangepasst, ohne eine lahme Ente zu sein. Ich weiche Gefahren aus, und die der abbiegenden Lkw ist bekannt. Also aufpassen! Und sich plötzlich öffnenden Fahrertüren auf der Straße ausweichen! Von Bussen, Lkw und sportlichen Autofahrern möchte ich mich nicht überholen lassen. Für mich gilt: Radfahren auf der Heimfelder und Eißendorfer Straße: niemals! Es sei denn, es gilt Tempo 30.

Madya Duggal, per E-Mail

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