Ihr seht das wahrscheinlich auch jeden Tag: Zeichen auf Stromkästen, Hauswänden, Brückenpfeilern oder Schildern, die man nicht so recht deuten kann. Dabei handelt es sich meist um "Tags", die Namenszeichen derjenigen, die die Wände besprüht haben. Der Oberbegriff für das Besprühen oder Bemalen von Flächen lautet Graffiti, Einzahl Graffito. Im Italienischen bedeutete Graffito ursprünglich Schraffierung und meint unter anderem eine in Stein geritzte Inschrift. Die ersten Graffiti waren vor mehr als 4000 Jahren private gekratzte Inschriften in Tempeln und Grabstätten in Ägypten.

Es gibt die erlaubte Kunst aus der Sprühdose, wobei beeindruckende Bilder entstehen können. Aber auch die weit verbreitete verbotene Form. Dabei liegt der besondere Reiz für die Sprayer darin, sich nicht erwischen zu lassen.

Oft sprühen sie ihre Kürzel über schon bestehende Bilder. Wer erwischt wird, muss für das Entfernen der Schmierereien aufkommen. Das kann teuer werden. Beim unerlaubten Sprühen handelt es sich um Sachbeschädigung, die strafrechtlich verfolgt wird.

Das hat auch Hamburgs bekanntester Sprayer mit dem Kürzel "Oz" zu spüren bekommen. Erst Anfang Februar hatte das Landgericht den inzwischen 62 Jahre alten notorischen Sprüher, der seit mehr als zehn Jahren seine Spuren in der Stadt hinterlässt, zu einer Geldstrafe von 1500 Euro verurteilt.