Unverständlich

Und plötzlich ist der Radweg weg, Hamburger Abendblatt/Harburg vom 23. März

Mit Erschrecken habe ich Ihren Artikel über die Abschaffung von Radwegen gelesen. An der Bremer Straße wird seit Monaten gearbeitet (oder auch nicht). Hierbei wurden auch die Bushaltestellen erneuert. Bisher bin ich davon ausgegangen dass es sich bei der neuen Haltestelle Marmstorfer Weg (Richtung Innenstadt) um eine typische Fehlplanung handelt, da nun nicht mehr genügend Platz für Fußgänger und Radfahrer auf dem Bürgersteig vorhanden ist. Die neue Straßenmarkierung deutet darauf hin, das auch hier die Radfahrer künftig auf der Straße fahren sollen, auch wenn nach der Bushaltestelle ein Radweg vorhanden ist. Es ist jedoch noch nicht erkennbar, wie man als Radfahrer wieder auf den Radweg kommen kann. Da alles noch eine Baustelle ist, bestand bisher die Hoffnung, der Radweg komme irgendwie doch noch an seine alte Stelle.

Es ist völlig unverständlich wie Planer auf die Idee kommen können, Radwege wieder abzuschaffen. Es gibt in Hamburg ohnehin zu wenig Radwege. Bei dem Stadtverkehr sehr ich die Risiken für die Radfahrer auf der Fahrbahn als viel zu hoch. Hier wird mit Menschenleben gespielt, bzw. werden hohe Verletzungsrisiken in Kauf genommen.

Wer übernimmt eigentlich die Verantwortung, wenn es an den abgeschafften Radwegen die ersten Toten gibt? Sicher ist von den Radfahrern auf den Fuß/Radwegen mehr Rücksicht auf die Fußgänger gefordert. Die Risiken eines Fußgänger/Radfahrerunfalls sind jedoch geringer als eines Auto- oder Lkw/Radfahrer-Unfalls.

Bernd Rojahn, per E-Mail

Schlechte Radwege

Ich kann einen Radwegerückbau nur befürworten, da ich tagtäglich erlebe, dass man als Radfahrer auf dem Radweg herzlich wenig wahrgenommen wird; man könnte auch meinen, wissentlich ignoriert wird! Noch immer wird das Fahrrad nur als Freizeitmittel gesehen. Aber das allein ist es nicht. Auf den derzeitigen Radwegen jedenfalls kommt man nicht voran: Meisterradler, Fußgänger, geparkte Autos und Kurzparker zuhauf, schlechter Radwegezustand. All das gibt mir Grund dafür, wo immer es geht, auf der Straße zu fahren. Dann können die Schönwetterradler und Geisterradler oder auch die langsamen Radler und die geparkten Autos sich die Radweg-Leichen gern teilen, dann ist es mir egal. Ideal wären natürlich Radfahrstreifen (oder auch Schutzstreifen). Da wüssten die Autofahrer, bis hierhin und nicht weiter. Allerdings macht es sich nicht gut, wenn direkt neben so einem Streifen Autos stehen. Ein Sicherheitsabstand zur sich öffnenden Autotür lässt sich dann nicht mehr einhalten. Es sei denn, man weicht auf die danebenliegende Fahrbahn aus, was wiederum ein Ärgernis für die Autofahrer wäre.

Ich als Vielfahrer (mindestens 40 Kilometer täglich) fahre sehr selbstbewusst. Um einfach zu zeigen, dass auch ich vorankommen will und Rechte im Straßenverkehr habe. Diese Eigenschaft könnten noch viel mehr Radfahrer annehmen und erlernen. Das tun sie meines Erachtens auf Radfahrstreifen. Die größere Aufmerksamkeit bei den Autofahrern wäre automatisch vorhanden. Man ist plötzlich permanent im Blickfeld. Einen Radfahrer zu ignorieren ist nun nicht mehr möglich. Radfahrstreifen könnten an so vielen Stellen in Hamburg eingerichtet werden. Was wäre teurer? Radwege sanieren oder Radfahrstreifen markieren?

Adina Doell, per E-Mail

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