Brüder müssen sich für Schießerei vor Sportcafé verantworten

Lüneburg. Drei Brüder müssen sich seit Donnerstag wegen versuchten Mordes und gefährlicher Körperverletzung vor dem Landgericht Lüneburg verantworten. Die Staatsanwaltschaft wirft dem Trio vor, am 5. Oktober vergangenen Jahres in der Lüneburger Altstadt vor einem Sportcafé zwei Männer niedergeschossen zu haben.

Eines der Opfer sollte laut Anklage vorsätzlich aus Rache für einen vorausgegangenen Streit getötet werden. Der Mann habe beim Eintreiben von Geld im Wege gestanden, hieß es am Donnerstag in dem von strengen Sicherheitsvorkehrungen begleiteten Verfahren.

Obwohl er von drei Kugeln getroffen wurde, konnte sich einer der Männer in das Café retten. Er überlebte nur dank einer im Krankenhaus sofort eingeleiteten Notoperation. Der zweite Mann sollte laut Staatsanwaltschaft getötet werden, weil er die unmaskierten Täter gesehen hatte. Von einem Schuss und einem Messerstich getroffen, wurde der am Boden liegende Mann noch mit Tritten misshandelt. Auch er überlebte schwer verletzt, nachdem die Täter flüchteten, weil ein beherzter Anwohner eingeschritten war.

Die Angeklagten wollten sich zu den Tatvorwürfen nicht einlassen. Laut Staatsanwaltschaft waren die arbeitslosen Brüder an dem nur rund 200 Meter vom Landgericht entfernt liegenden Tatort gemeinsam mit fünf bislang unbekannten Begleitern vorgefahren.

Bis zum 16. Mai sind elf weitere Verhandlungstage angesetzt. Insgesamt 13 Zeugen sollen zu dem Vorfall beim Sportcafé gehört werden. Den Angeklagten dürfte im Falle einer Verurteilung je nach Einschätzung des Gerichtes eine Haftstrafe zwischen drei und 15 Jahren drohen.