Harburg. Frühlingshafte Temperaturen bringen es an den Tag - oder an die Erdoberfläche: In den öffentlichen Grünflächen blühen Krokusse, und die ersten Knospen von Narzissen und Märzbechern öffnen sich.

Doch in einigen Beeten an der Maretstraße im Phoenix-Viertel haben sich ganz besondere Blumen angesiedelt. An dicken, grünen Stengeln recken sich rosa, blaue, gelbe und rote "Blumen" gen Sonnenlicht. Der eine oder andere Passant bleibt neugierig stehen. Ist das auch alles echt, mögen sich viele denken. Nein, bei der "Kabelrohria deformata" handelt es sich um bunte Plastikgebilde, von Anwohnern aus Plastikröhren gebastelt und zum Verschönern des Quartiers in die verödeten Beetflächen gesteckt.

Ein kleiner Film-Beitrag im Internet auf "Gartenfernsehen.de" erklärt diese ungewöhnliche Form des "Guerilla Gardenings" - das Aussäen und Pflanzen auf städtischen Grünflächen. Während sich die wilden Gärtner jedoch mit echten Samen und Stecklingen abplagen, will man im Phoenix-Viertel offenbar den schnellen Erfolg mit Plastikgebilden - hier kommen Kunst im öffentlichen Raum und botanische Sensationen auf einen Nenner.