Eine Oper lässt sich mit einem Theaterstück vergleichen - nur dass die Darsteller nicht sprechen, sondern singen. Dabei wird von den Künstlern viel verlangt: Sie müssen auf der Bühne so laut singen, dass sie auch ohne Mikrofon in der letzten Reihe des Saals gut zu verstehen sind. Denn in der Oper kommen im Unterschied zu Musicals oder Konzerten keine Mikrofone zum Einsatz. Opernsänger müssen deshalb lange trainieren, damit sie eine laute, klare Stimme bekommen, die gut klingt.

Einer der bekanntesten Opernsänger ist der Italiener Enrico Caruso (1873-1921). Er zählte zu den besten Tenören aller Zeiten. Beim Singen gibt es unterschiedliche Stimmlagen. Der Tenor ist eine hohe männliche Stimmlage, die mittlere Stimmlage darunter heißt Bariton, und eine tiefe Männerstimme wird als Bass bezeichnet. Eine hohe Frauenstimme wiederum heißt Sopran, eine tiefe Frauenstimme Alt.

Caruso hatte bereits als Kind im Kirchenchor mit dem Singen begonnen. Der Pfarrer war von seiner Stimme begeistert und brachte ihn dazu, Gesangsunterricht zu nehmen. Schon mit Mitte zwanzig war Caruso ein Star und sang in Mailand, Neapel, London und New York. Er war der erste Sänger, dem es gelang, Stierkampfarenen zu füllen. So kamen zum Beispiel im November 1919 rund 25 000 Menschen in die Arena von Mexiko-Stadt, nur um ihn dort singen zu hören.