Harburg. Ein offenbar geistig verwirrter Mann hat am Sonnabend in Harburg einen Großeinsatz der Polizei ausgelöst. Beamte des Mobilen Einsatzkommandos überwältigten den 26-Jährigen in einer Wohnung an der Harmsstraße. Zuvor hatte er einen Nachbarn mit der Waffe bedroht.

Am Vormittag war der Tunesier bei einer Nachbarin aufgetaucht. Er beleidigte die Frau auf üble Weise. Dann soll er die 39-Jährige auch geschlagen haben. Ihr Mann wollte den Täter zur Rede stellen und klingelte an dessen Haustür. Der öffnete nur kurz, zeigte einen Revolver und schlug die Tür wieder zu. Alarmierte Polizisten der Wache Harburg riegelten die Gegend ab. Straßen wurden gesperrt. Anwohner mussten in ihren Häusern bleiben. Dann rückte das Mobile Einsatzkommando (MEK) an. "Das wird gemacht, wenn bei einem Tatverdächtigen eine scharfe Waffe vermutet wird oder wenn er als besonders gefährlich gilt", so ein Beamter.

Die schwer bewaffneten Elitepolizisten stürmten die Wohnung. Blitzschnell überwältigten sie den 26-Jährigen. Kurz danach führten Polizisten den sich heftig wehrenden Mann ab. Bei der anschließenden Wohnungsdurchsuchung entdeckten Beamte die Waffe, mit der der junge Mann gedroht hatte. "Es handelte sich um einen Gasrevolver, der in einem Schuhkarton versteckt war", so ein Polizist.

Der Festgenommene wurde später nicht entlassen. Ein Amtsarzt untersuchte den Mann und stellte eine so schwere psychische Störung fest, dass er ihn zunächst einmal in eine Klinik einwies.