Anklage will sieben Jahre Haft für 43-Jährigen, der in Maschen seinen Geschäftspartner tötete

Winsen/Lüneburg. Im Prozess um die tödlichen Schüsse in einem Maschener Kampfsportstudio vor dem Landgericht Lüneburg wird für den heutigen Montag mit dem Urteil gerechnet. Angeklagt ist der 43 Jahre alte Hansi Sch. Ihm wird vorgeworfen, am 24. August des vergangenen Jahres im Treppenhaus seines Kampfsportstudios in Maschen 13 Schüsse auf seinen ehemaligen Geschäftspartner Thomas D. abgefeuert zu haben - zunächst ins Knie, dann - nach Überzeugung der Staatsanwaltschaft ganz gezielt - in den Rücken und in den seitlichen Oberkörper. Der 47-jährige D. erlag noch am Tatort seinen schweren Verletzungen. Zuvor soll es im Studio zu einer kurzen Auseinandersetzung zwischen beiden Männern gekommen sein.

Hansi Sch., der kurz nach der Bluttat von Polizeibeamten festgenommen wurde und seitdem in Untersuchungshaft sitzt, räumte zunächst ein, die Schüsse abgegeben zu haben. Als Motiv gab er in ersten Vernehmungen an, sich von seinem ehemaligen Geschäftspartner bedroht gefühlt zu haben. Im weiteren Verlauf des Verfahrens schwieg er dann. Nach Erkenntnissen der Staatsanwaltschaft soll es bereits vor der letzten, im Endeffekt tödlichen Auseinandersetzung Streitigkeiten zwischen den beiden Männern gegeben haben.

Die Staatsanwaltschaft plädiert auf Totschlag und fordert sieben Jahre Haft. Außerdem geht es am Rande des Prozesses um unerlaubten Waffenbesitz. Denn der Angeklagte hatte keine waffenrechtliche Erlaubnis, die Pistole zu besitzen, mit der er Thomas D. erschoss. Hansi Sch. vertritt nach wie vor den Standpunkt, er habe in Notwehr gehandelt.