Harburg. Der große Ausstellungsraum des Harburger Kunstvereins ist fast leer. Man kann die aufwendige Architektur an der Decke und an den Wänden erkennen. "Mut zum Raum und zur Leere", sagt Isabelle Busch, eine der beiden Kuratorinnen des Kunstvereins im Harburger Bahnhof, das Arrangement. Ihre Kollegin ist Franziska Solte. Die beiden erklären wie die Installation "Stunt" im großen Ausstellungsraum funktioniert, in dem sich nur zwei Marmorbänke und eine Leinwand befinden, auf der ein Kurzfilm läuft.

Shahryar Nashat ist der verantwortliche Künstler. Die Verbindung zwischen Kunst und dem Beobachter der Kunst wird in seinem Film durch einen Stuntman hergestellt, der sich Rubens Gemälde im Louvre in Paris ansieht und mit seinem Körper und einem Handstand am Ende des Films den Kontrast zu den Bildern herstellt. Die Kuratorinnen haben zusammen mit dem Künstler die Bänke und die Leinwand innerhalb des Raumes arrangiert. Eine konzentrierte Arbeitsweise sei dabei sehr wichtig. Darüber sind sie sich einig. Im Barraum nebenan ist die Installation "Fußbodenkonversation" der Ausstellungsreihe "Am Piano" von Nina Hollensteiner begleitend zu sehen.

In den Boden sind mehrere Symbole eingelassen. Sie bilden einen Wegweiser durch den Raum, der für jede beliebige Bar stehen kann, und haben alle etwas mit Smalltalk zu tun. Nina Hollensteiner persifliert den Smalltalk und seine Sinnlosigkeit. Die Ausstellungen sind von Mittwoch bis Sonntag von 14 Uhr bis 18 Uhr beim Kunstverein im Harburger Bahnhof zu sehen. Eintritt: zwei Euro.