Weißt du eigentlich, was Pantomime ist? Es ist die Kunst, etwas ganz ohne Worte zu sagen, nur mit Bewegungen und Gesichtsausdrücken. Vielleicht hast du das ja sogar schon einmal ausprobiert - dann weißt du, wie schwer es ist, auf diese Weise zu sagen, dass man Hunger auf Kuchen hat, Sehnsucht nach seiner Freundin oder Angst vor dem Finanzamt.

Ungefähr so schwer hatten es früher die Schauspieler in Kinofilmen. Denn bis vor etwa 80 Jahren hatten die Filme noch keinen Ton. Die Schauspieler mussten also alles mit Gesten ausdrücken - ein bisschen so wie bei der Pantomime. Stummfilme nennt man diese Kinostreifen heute.

Die ersten wurden im Jahr 1895 in Paris gezeigt. In den Jahren danach entstanden die ersten Kinos, und es gab bald auch richtige Filmstars. Vielleicht kennst du einen von ihnen: Charlie Chaplin war so einer. Er musste alles mit Gesten sagen, weil es zur Zeit seiner ersten Filme noch keinen Ton gab. Zwar gab es damals schon Tonaufnahmen, aber das Problem war, dass man sie nicht gleichzeitig mit den Bildern abspielen konnte. Dafür hat man in den Kinosälen dann Klavier gespielt, und mit beschrifteten Tafeln das Wichtigste erklärt. Später haben die Menschen dann gelernt, Ton und Bild gleichzeitig zu zeigen. Die Stummfilme verschwanden, und mit ihnen auch viele Stars. Daran erinnert der Film "The Artist", der gerade in den USA einen Oscar gewonnen hat, den wichtigsten Preis in der Filmbranche.