Winsen. Mit Schrecken reagieren die Bürgerinitiative (BI) in Rosengarten und die Initiatoren in Seevetal auf den jüngsten Antrag der Gruppe von CDU und WG, die Elternbefragung für eine dritte Integrierte Gesamtschule (IGS) im Landkreis Harburg nicht so schnell wie möglich in die Wege zu leiten. Stattdessen solle erst der Prüfauftrag der Verwaltung abgewartet werden, die unter anderem die Auswirkungen auf andere Schulstandorte untersuchen soll.

"Dieser Antrag bestürzt uns zutiefst", sagt Stefan Rüttinger von der BI Rosengarten, die für eine Gesamtschule in Nenndorf kämpft. In der Sitzung des Kreisschulausschusses Mitte Februar sei demokratisch entschieden worden, dass parallel zur Arbeit der Verwaltung eine Elternbefragung zum Standort der IGS gemacht werde. Es sei niemandem damit gedient, die Elternbefragung auszusetzen. Das einzige Ergebnis wäre ein gewaltiger Zeitverlust, der zur Folge hätte, dass die dritte IGS mindestens ein Jahr später als bisher geplant realisiert werden könnte.

Das wiederum würde unnötig die Kosten nach oben treiben und Eltern und Schüler verunsichern, fährt Rüttinger fort. Der Antrag verärgere sowohl die Bürger in Rosengarten als auch in Seevetal, die sich in dieser Sache solidarisieren. "Sollte der Antrag angenommen werden, würde dies mit Sicherheit zu extrem schlechter Grundstimmung in unserer Bürgerinitiative führen und die bisher konstruktive Diskussion auf ein anderes Niveau befördern", sagt Rüttinger.

Auch in Seevetal, wo sich heute Abend im Helbach-Haus die Elterninitiative offiziell gründen soll, sieht man den Antrag mit Sorge. "Wir Seevetaler Eltern müssen aktiv werden", heißt es in einer Pressemitteilung. Deshalb sind zum einen alle Interessierten eingeladen, um 20 Uhr zu dem Treffen ins Helbach-Haus in Meckelfeld an der Bürgermeister-Heitmann-Straße 34c zu kommen. Der Leiter der IGS in Winsen wird dann über die Schulform informieren und Konzepte vorstellen, danach soll die Initiative offiziell aus der Taufe gehoben werden.

Zum anderen sollen nach dem Willen der Initiatoren um Sven Hector und Gerhard Nobis so viele Seevetaler Eltern wie möglich an ihre Abgeordneten schreiben, um die Zustimmung zum Antrag von CDU und WG zu verhindern. Der Kreistag berät bei seiner Sitzung am Montag, 12. März, über das Thema.