Eine "gemeinsame Erklärung" von derartiger Unverbindlichkeit wie die der Herren McAllister, de Jager und Ramsauer hat das Zeug zum reinen Lippenbekenntnis. Und doch kann diese alle Befürworter der Küstenautobahn 20 hoffen lassen.

Mag der Inhalt der Erklärung vor allem im Hinblick auf Zeitplan und Finanzierung noch so unkonkret sein - dass sie überhaupt unterzeichnet worden ist, das ist das Bemerkenswerte. Der Bundesverkehrsminister zerstreut alle Sorgen, dass der Norden mit den Projekten zur Hinterlandanbindung der festen Fehmarnbeltquerung in Schleswig-Holstein schon mehr als genug bedacht worden sei, dass es nun aber auch mal gut sein müsse mit weiteren Forderungen. Ein positives Signal an beide Bundesländer. Und auch Niedersachsens Ministerpräsident, der mit seinem Plädoyer für eine Ostumgehung Hamburgs unlängst für Verstimmung in Schleswig-Holstein gesorgt hat, bekennt sich noch mal ganz klar zum Tunnelbau im Westen.

Darüber hinaus mehren sich die Anzeichen, dass der Bund ganz konkrete Finanzierungskonzepte prüfen lässt. Favorisiert wird offenbar eine öffentlich-private Partnerschaft, also ein Projekt, das die öffentliche Hand relativ wenig kostet und das deshalb besonders gangbar zu sein scheint.

Es sieht also so aus, als könne der Elbtunnel bald kommen. Wobei "bald" in diesem Zusammenhang trotzdem nur eine sehr vage Zeitangabe sein kann. Niemand vermag zu sagen, ob Klagen der Autobahngegner zu einer Verzögerung führen werden.