Adendorf soll sich weiter entwickeln. Kommission übergibt Bürgermeister 19 Vorschläge

Adendorf. Über mehrere Wochen hatten Adendorfer Bürger Gelegenheit, ihre Visionen hinsichtlich der Zukunft der 10 200 Einwohner zählende Kommune zu formulieren. Das Ergebnis der Befragung, initiiert vom Bürgerverein Adendorf, liegt Bürgermeister Thomas Maack nun vor.

Insgesamt 19 Vorschläge liegen seit dem vergangenen Wochenende auf dem Schreibtisch des Bürgermeisters. Zusammengetragen und formuliert hat sie ein Workshop. Angeregt werden unter anderem ein ausgeglichener Gemeindehaushalt, niedrigere Steuern und Gebühren sowie der weiteren Ausbau des Sport- und Freizeitangebots und eine saubere Gemeinde. "Das öffentliche Bewusstsein für ein sauberes Ortsbild muss durch Gemeinschaftsaktionen und Wettbewerbe gestärkt werden", lautet der Vorschlag der Bürger. Auch eine gemeindeweit schnellere Internetverbindung sowie die Verbesserung der ärztlichen Versorgung stehen auf der Agenda.

Dem Wunsch nach einer stärkeren Koordination der Jugendarbeit kommt die Verwaltung bereits nach. In der jüngsten Sitzung des Jugendausschuss soll laut Beschlussempfehlung für den Rat ein Fachmann herangezogen werden, der gemeinsam mit Vertretern aus beispielsweise Fraktionen, Jugendpflegern und Sportvereinen ein neues Jugendkonzept erarbeiten wird. Das ist notwendig geworden, weil sich vor allem die Unterrichtsstruktur an den Schulen verändert hat. Durch Nachmittagsunterricht fehlt dem Jugendzentrum das Publikum. Stattdessen gibt es nachmittägliche Jugendarbeit in den Schulen. Und im Jugendzentrum hat sich ein Kinderladen etabliert, den Adendorfer Bürger mit Sachspenden unterstützen.

Selbstverständlich hat auch Maack Wünsche und Vorstellungen, wohin sich seine Kommune bis 2020 und darüber hinaus entwickeln soll. Dazu gehört die Gestaltung eines schöneren und belebteren Ortszentrums, die Wahrung der Eigenständigkeit der Gemeinde, der Entwurf eines Leitbilds, das die örtliche Attraktivität unterstreicht oder die Erarbeitung eines umfassenden Kulturkonzepts.

Einige Ideen tauchen auch in den Wunschliste auf, die die Bürger formuliert haben. Doch es gibt auch klare Unterschiede. Hinsichtlich des Wunsches nach einem interessanteren Ortskern heißt es: "Viele Bürger sehen die Attraktivität des Zentrums um das Rathaus eher schwinden. Der Leerstand an Geschäften und die eher geringe Besucherfrequenz unterstützen diese Auffassung. Ältere Bürger möchten aus ihren Häusern ausziehen und wünschen sich Wohnraum in der Ortsmitte. Insgesamt müsste das Geschäftsangebot, insbesondere auch zum Verweilen im Ortskern, gestärkt werden."

Jürgen Gratzke, Vorsitzende des Bürgervereins führt aus: "Unsere Aktion stützt das viel beschworene Recht auf Bürgerbeteiligung sowie den Willen der beteiligten Bürger, demokratische Grundrechte mit Leben zu füllen, sich zum Wohle ihres Wohn- und Heimatortes gesellschaftlich zu engagieren, indem sie Bürgermeister, Rat und Verwaltung bei der schwierigen Aufgabe unterstützen, Adendorf für die Zukunft bürgernah auszurichten."