Lüneburg. Für das Lüneburger Aktionsbündnis gegen Atom (Lagatom) ist der Ausstieg aus der Atomkraft nicht ausreichend. "Die zigtausend Tonnen Atommüll strahlen auch nach dem so genannten Ausstieg aus der Atomkraft", sagt Lagatom-Sprecher Dirk Werner, "eine wirkliche Lösung des Endlagerdebakels ist nicht im Ansatz in Sicht." Niedersachsens Umweltminister Stefan Birkner rechne in den nächsten Wochen mit einer Entscheidung darüber, ob die Arbeiten im Erkundungsbergwerk Gorleben eingestellt würden.

Darum hat das Bündnis im März und April eine Vortragsreihe mit dem Titel "Für einen wirklichen Ausstieg aus der Atomkraft" organisiert. Erster Redner ist am Montag, 5. März, der Physiker Wolfgang Neumann. "Warum der letzte Castortransport noch lange nicht der letzte war! Atommüllaufkommen und -entsorgung in Deutschland" ist sein Thema. In seiner Studie "Bestandsaufnahme Atommüll 2011" zeigt er, wo es in Deutschland Atommüll gibt und wie viel nach dem Ausstieg produziert wurde. Er geht davon aus, dass allein 1600 Castorbehälter in ein mögliches Endlager gebracht werden müssten. Sollte sich Gorleben als Endlager durchsetzten, müssten diese Behälter durch Lüneburg transportiert werden. Der Vortrag beginnt um 19.30 Uhr im Hörsaal 4 der Universität, Wilschenbrucher Weg.

Am gleichen Ort liest am Montag, 12. März um 19.30 Uhr Sascha Adamek aus seinem Buch "Die Atomlüge". Ergänzt wird die Vortragsreihe durch Veranstaltungen zum Gedenken an die Reaktorkatastrophen in Fukushima und Tschernobyl.