Kreis und Kommunen wollen einheitliche Regelungen für Anlagen festlegen. Hoher Energieverbrauch bei öffentlichen Gebäuden

Lüneburg. Der Landkreis Lüneburg will zur Energiewende beitragen: Zum ersten Mal tagte daher der Ausschuss für Erneuerbare Energien, Raumordnung und Klimafolgeanpassung. "Umweltbewusstsein und energiebewusstes Verhalten sollen langfristig im Landkreis verankert werden", sagte Kreisrätin Monika Scherf.

Zum Thema Windenergie sprachen die Vertreter der Kreisverwaltung zwei Schwerpunkte an: Zum einen sollen Vorrangstandorte für Windkraftanlagen im Kreis ermittelt werden, zum anderen ging es um die Vorgehensweise bei der Genehmigung sogenannter Kleinwindkraftanlagen. Diese soll künftig für jeden möglichen Standort gleich ablaufen. "In Zusammenarbeit mit den Kommunen wollen wir nun einheitliche Kriterien und Regelungen für kleine und große Windenergieanlagen definieren", sagte Scherf.

Besonders bei Strom und Wärme setzt der Landkreis auf erneuerbare Energien. Dafür wurde bereits vor knapp einem Jahr die Leuphana Universität beauftragt, eine Leitstudie zum Thema "100 Prozent Erneuerbare-Energie-Region Landkreis und Hansestadt Lüneburg" zu erstellen (das Abendblatt berichtete).

Professor Wolfgang Ruck vom Institut für Ökologie und Umweltchemie sowie Umweltwissenschaftler Rafael Wehrspann stellten den Ausschussmitgliedern erste Zwischenergebnisse der Studie vor. Einzelne Daten, beispielsweise der Stromverbrauch für die Straßenbeleuchtung, seien zwar kaum oder gar nicht zu erheben. Die allgemeine Analyse des Stromverbrauchs der öffentlichen Gebäude in Stadt und Landkreis zeige jedoch einen deutlich höheren Mehrverbrauch, als laut Energieeinsparverordnung von 2009 vorgesehen sei, so die Wissenschaftler.

"Um zu erfahren, wo wie viel Energie verbraucht wird, holen wir die Städte und Gemeinden mit ins Boot", sagte die Kreisrätin. Die Studie wird der Klimaschutzleitstelle für Stadt und Landkreis als Maßnahmenkatalog und Handlungsempfehlung dienen.

Das Bewusstsein für das Thema Energie- und Ressourcensparen soll auch in den Schulen geweckt werden. Deshalb stimmte der Ausschuss für ein Energiespar-Projekt an kreiseigenen Schulen. Diese sollen unterstützt werden, um Modelle und Projekte für den sparsamen Umgang mit Energie zu entwickeln.

Die Kosten von 26 000 Euro werden aus dem Strukturentwicklungsfonds finanziert, aus dem noch rund 30 000 Euro Restmittel aus dem Vorjahr zur Verfügung stehen. "Viele Schulen haben schon ein großes Interesse an dem Projekt geäußert", sagte Silke Panebianco von der gemeinsamen Klimaschutzleitstelle für Stadt und Landkreis.