Hockey-Damen der TG Heimfeld schaffen sensationell den Sprung in die Erste Bundesliga

Harburg. Auf der Digitaluhr der Anzeigentafel fielen die letzten Sekunden. Und die ganze Halle zählte mit: "Fünf - vier - drei - zwei -eins - Jaaaaa!" Der Jubel, der in der renovierten Sporthalle an der Kerschensteinerstraße losbrach, war in den umliegenden Straßen zu hören. Auf den Rängen tanzten sie und mitten auf dem Spielfeld ein Knäuel junger Mädchen. Die lachten und weinten, vielen übereinander, rafften sich auf, fassten sich an den Händen und rannten in einer langen Reihe auf die Zuschauer zu, um sich zu verbeugen.

Der Harburger Sport hatte seine Sensation. Die Hockey-Damen der Tennis-Gesellschaft Heimfeld hatten in ihrem letzten Regionalliga-Kampf den DHC Hannover mit 6:3 besiegt und haben damit ein neues, glorreiches Kapitel in der 103-jährigen Vereinsgeschichte aufgeschlagen. "Ein Traum hat sich erfüllt", sucht Dierk Seibt, Vorsitzender und Hockeyspieler der TG Heimfeld, im Jubel nach Worten, "das erste Mal ist eine Heimfelder Hockey-Mannschaft in die Bundesliga aufgestiegen." Vor diesem letzten Spieltag der Regionalliga lag Heimfelds junges Hockeyteam punktgleich (34 Punkte) mit dem Marienthaler THC an der Spitze, hatte aber beim Torverhältnis zwölf Treffer Vorsprung. Das allerdings ist beim Hallenhockey keine sichere Bank. Die Konkurrentinnen aus Marienthal hätten den Rückstand bei ihrem Spiel in Rissen durchaus aufholen können.

In der Kerschensteinerstraße waren sie gegen den DHC Hannover zwar mit 2:0 und später auch mit 5:1 in Führung gegangen, aber jeder der mehr als 400 Zuschauer spürte: "Sicher ist der Sieg über die sich tapfer wehrenden Gäste aus Hannover noch lange nicht."

Deshalb war die Erleichterung so groß, als beim 6:3 die Schlusssirene ertönte. "Heute haben wir zwar nicht unsere beste Leistung gezeigt", versuchte Mannschaftsführerin Luisa Dietrich - noch immer atemlos - ihre Gefühle zu ordnen. "Die Nerven waren zu angespannt. Aber wir haben sechs Monate lang so hart gearbeitet und soviel von unserem Trainer Alexander Otte dazu gelernt - wir haben diesen Aufstieg wirklich verdient."