Bauwerk soll erst 2013 an die neue Hochwasserschutzhöhe von 8,60 Meter angepasst werden

Harburg. Erneute Terminverschiebung. Auch dieses Jahr wird es aller Voraussicht nach nicht zu mehrfachen Vollsperrungen der Harburger Schleuse kommen. Alexander Schwertner, Sprecher der Hafenverwaltung Hamburg Port Authority (HPA), geht davon aus, dass die Schleuse zwischen dem Harburger Binnenhafen und der Süderelbe erst 2013 durch Umbau der neuen Hochwasserschutzhöhe von 8,60 Meter über Normalnull (NN) angepasst wird. Die Schleuse ist das letzte Bauwerk im Hamburger Hochwasserschutz auf der alten Schutzhöhe von 7,20 Meter über NN. Die Gefahr, dass Harburg derzeit über diesen Tiefpunkt bei Hochwasser überflutet werden könnte, schätzt Schwertner allerdings als gering ein, weil höhere Wasserstände erst für spätere Jahrzehnte vorausgesagt werden.

Der Grund für die erneute Terminverschiebung des Schleusenausbaus liegt in mehrfachen Gesprächsrunden, die HPA und die Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation mit gewerblichen Nutzern des Harburger Binnenhafens führen musste. Ursprünglich hatte HPA Ende 2010 den Ausbau der Schleuse für das Jahr 2011 angekündigt ohne die Hafennutzer, darunter Werften und Wasserbau-Unternehmen, rechtzeitig zu informieren, dass übers Jahr drei mehrwöchige Vollsperrungen erfolgen würden, bei denen kein Schiff die Schleuse zwischen Binnenhafen und Süderelbe passieren kann. Gegen die nicht abgestimmten Sperrzeiten hatten die Betriebe protestiert, sie befürchteten Betriebsausfall und Umsatzeinbußen, weshalb die Gesprächsrunden zur Abstimmung der Termine folgten.

Das inzwischen vorliegende neue Konzept soll die Zeit von drei auf zwei mehrwöchige Schleusensperrungen verkürzen. Aber nach den Worten des HPA-Sprechers können noch keine konkreten Termine genannt werden. Gerade abgeschlossen ist das Ausschreibungsverfahren für die Bauarbeiten. Der Auftrag wird voraussichtlich in vier Wochen erteilt. "Erst danach kann der genaue Zeitablauf mit der beauftragten Firma abgestimmt werden", sagt Alexander Schwertner.

Nach der Bauausschreibung ist vorgesehen, dass in diesem Jahr zunächst mit dem Bau eines neuen Steuerstandes für den Schleusenwärter begonnen wird. Außerdem soll mit Gründungsarbeiten für den Ausbau der Schleuse begonnen werden. Diese Arbeiten sollen ohne Sperrung der Schleuse erledigt werden können. Vollsperrungen werden dann im kommenden Jahr für den Einbau neuer Laufschienen sowie der beiden größeren Schleusen-Schiebetore erforderlich. Vier bis sechs Wochen waren dafür bislang jeweils kalkuliert worden. Letztlich muss auch die 125 Meter lange und 17,5 Meter breite Schleusenkammer an ihren Seiten auf die neue Schutzhöhe gebracht werden.

Die Schleuse war schon einmal 1979 ausgebaut worden, hatte die heutige Größe der Schleusenkammer erhalten, damit die sogenannten "Europaschiffe" in den Harburger Binnenhafen fahren konnten. Damals hatte der Binnenhafen mit gut 900 Beschäftigten eine Jahresumschlagleistung von mehr als einer Million Tonnen.