Straßen rund ums Bildungs- und Gemeinschaftszentrum Süderelbe sind für Autoverkehr zu schmal

Harburg/Neugraben. Seit Ende vergangenen Jahres ist das neue Bildungs- und Gemeinschaftszentrum (BGZ) Süderelbe mit Kindertagesstätte, Ganztagsgrundschule sowie Sport- und Kultureinrichtungen in Betrieb. Offiziell soll das knapp 28 Millionen Euro teure Bauwerk am 29. Februar eingeweiht werden. Aber schon in der Startphase deuten sich gravierende Schwächen an. Jürgen Heimath, Fraktionsvorsitzender der SPD in der Bezirkversammlung Harburg, spricht gar von Fehlplanung oder Schildbürgerstreich.

Der Grund: Die Straßen rund um das BGZ sind mit 4,50 Meter Breite zu schmal und schon dem normalen Autoverkehr kaum gewachsen. Und wenn große Sportveranstaltungen wie Bundesliga-Volleyballturniere in der neuen BGZ-Sporthalle, der CU-Arena, zumeist an Wochenenden stattfinden, dann geht so gut wie gar nichts mehr, dann kommen Mannschaften und Besucher mit Bussen nicht an ihr Ziel, weil eine nur etwa drei Meter hohe Fußgängerbrücke an der Ecke Ackerweg/Süderelbebogen den fast vier Meter hohen Bussen die Durchfahrt versperrt.

Die SPD-Fraktion fordert mit einem Antrag in der kommenden Sitzung der Bezirksversammlung am 28. Februar, Beginn 17.30 Uhr, Rathaus, die Verwaltung auf, unverzüglich die Erschließung des BGZ Süderelbe herzustellen, damit Eltern ihre Kinder gefahrlos zur Schule bringen und abholen können. Es müsse für den Notfall beim BGZ auch ausreichend Platz für Rettungsfahrzeuge sein, hebt SPD-Abgeordneter Arend Wiese in dem Antrag hervor. Und die SPD fragt auch nach der Ursache, warum die Harburger Verwaltung bei dem Bauprojekt nicht auf eine ausreichend dimensionierte Straßenerschließung geachtet habe. Dabei geht es um die Straße Ackerweg, die nördlich des Neugrabener S-Bahnhofs zum Park-and-ride-Haus sowie zum BGZ führt, die Straße Am Johannisland, die vom P+R-Haus nach Norden ins Neubaugebiet "Elbmosaik" führt und die Straße Torfstecherweg, die als Verlängerung der Neuwiedenthaler Straße nördlich des BGZ verläuft.

Stephanie Kupske, stellvertretende Leiterin der Schule Am Johannisland, sagt, dass Eltern mit ihren Autos vor dem Schuleingang nicht halten können. Da sei auch kein Haltestreifen eingerichtet und es sei wegen der Enge sehr gefährlich. Zwei Autos würden nur knapp aneinander vorbei kommen. Am Torfstecherweg gibt es einen Haltestreifen. Aber der stehe meistens voller Autos.

Jörg Heinrich Penner, Dezernent für Wirtschaft, Bauen und Umwelt, ist mit dem Verkehrsproblem bereits befasst. Er sagt: "Wir sind bemüht, die Straßen dem veränderten Bedarf in der Breite anzupassen. Auch für die Fußgängerbrücke am Ackerweg muss eine Lösung gefunden werden. Wir bemühen uns um die Finanzierung. Das Problem ist, dass das neue Wohngebiet nördlich des Neugrabener Bahnhofs ursprünglich anders konzipiert war und entsprechend mit dem Straßenbau erschlossen wurde. Ursprünglich sollte der Schulbau in den Bereich des Verkehrskreisels an der Neugrabener Allee. Die Neugrabener Allee hat entsprechend sechs Meter Breite."