Hollenstedt. Eine Routinekontrolle der Autobahnpolizei hat am vergangenen Freitag zu einer wilden Verfolgungsjagd auf der A 1 geführt. Streifenbeamte wollten einen Audi mit polnischen Kennzeichen kontrollieren und forderten den Fahrer per Signal dazu auf, ihnen zur Rastanlage Hollenstedt zu folgen. Der Mann am Steuer des Audi drückte stattdessen aufs Gaspedal und raste an der Abfahrt Hollenstedt von der Autobahn.

Die Besatzung des Streifenwagens verfolgte den Flüchtenden mit eingeschaltetem Blaulicht zum Kreisverkehr an der Anschlussstelle. Dort fuhr der Mann zunächst wieder in Fahrtrichtung Bremen zurück auf die A 1. "Dann geschah das Unglaubliche", sagt Jan Krüger. "Der Audi bremste ab und wendete mitten im starken Autobahnverkehr, um als Geisterfahrer seine Fahrt in Richtung Hamburg fortzusetzen", so der Sprecher der Polizei im Landkreis Harburg weiter.

Die Polizisten folgten dem Wagen über den gesperrten Baustellenabschnitt, der parallel zur Fahrbahn verläuft. Nach rund 500 Metern Flucht durch den Gegenverkehr gab der Audifahrer auf und stoppte. Die Beamten nahmen zwei polnische Staatsbürger im Alter von 26 und 31 Jahren fest und fanden nach kurzer Suche auch den Grund für ihren waghalsigen Fluchtversuch. In dem Audi schmuggelten sie mehrere Pakete mit insgesamt 7,6 Kilogramm Kokain. Die mutmaßlichen Drogenkuriere sitzen bis auf Weiteres in Untersuchungshaft.