Buchholz. In die Debatte um eine mögliche dritte Integrierte Gesamtschule (IGS) im Landkreis Harburg schaltet sich jetzt auch Buchholz' Bürgermeister Wilfried Geiger ein. Er kritisiert, dass bei der Bedarfsanalyse der Kreisverwaltung die Standorte Winsen und Buchholz außer Acht gelassen wurden. In der Analyse, bei der lediglich die zehn Gemeinden im Landkreis untersucht wurden, kommt die Verwaltung zu dem Schluss, dass Nenndorf und Hittfeld gute Erfolgsaussichten haben.

Dennoch tauchen die beiden Städte in der Analyse auf, und zwar bei den Anmeldungen an den dort bestehenden Gesamtschulen. Auf diese Zahlen hat sich die Verwaltung bei ihrer Prüfung gestützt. "Wenn wir uns ansehen, aus welchen Orten die abgelehnten Schüler kommen, liegen Buchholz und Winsen an der Spitze", sagt Geiger. In Zahlen meint er: 122 der 355 insgesamt abgelehnten Kinder von der Buchholzer IGS kommen aus der Nordheidestadt. An der Winsener IGS sind es 67 abgelehnte Buchholzer Schüler bei insgesamt 131 abgelehnten Schülern.

Er gönne Nenndorf seine Schulen, aber da eine mögliche IGS dort vor allem mit Buchholzer Schüler gefüllt würde, müssten ihre Interessen besonders berücksichtigt werden, findet er. Das würde vor allem geschehen, wenn Seevetal die dritte IGS bekomme. Sie würde die Buchholzer Einrichtung stärker entlasten als eine IGS in Nenndorf, so dass viele der in Buchholz abgelehnten Kinder aus Buchholz die frei werdenden Plätze an ihrer Schule belegen könnten. Im Schuljahr 2010/11 stammten nämlich 20 der angenommenen Schüler aus Seevetal, aber nur sieben aus Rosengarten. Für das Schuljahr 2011/12 wurden 23 Seevetaler angenommen und elf aus Rosengarten.

Es habe keinen Sinn, ohne Not Buchholzer Kinder durch den Landkreis zu fahren, wenn andere Lösungen möglich seien, so Geiger.