Die Töster sind mutig: Es ist notwendig, aus der leider immer noch schweigenden Mehrheit hervorzutreten und sich für ein friedliches Miteinander, Toleranz und vor allen Dingen für demokratische Grundsätze einzusetzen. Auch das Urteil in Sachen "Streetwear Tostedt" ist, so bitter das für viele sein mag, nach rechtsstaatlichen Grundsätzen gefällt worden. Was man sich allerdings in diesem Zusammenhang fragen muss, ist, wie umtriebig der Verfassungsschutz in Todtglüsingen ist. Längst hätten Beamte anhand der Auslagen feststellen können, wer sich da eigentlich trifft - und den Laden dicht machen können. Doch hat der Verfassungsschutz diesen Treffpunkt überhaupt auf dem Radar? Haben wieder einmal Sicherheitsbehörden versagt? Seitdem bekannt geworden ist, dass eine Neonazi-Bande unverfolgt jahrelang mordend in Deutschland unterwegs war, werden nicht nur die Forderungen nach einem NPD-Verbot wieder lauter, sondern auch die Fragen nach der Effizienz staatlicher Stellen. Denn wem, wie eben dem Verfassungsschutz, allerhand Rechte zur Ermittlung von Extremisten eingeräumt werden, der darf sich nicht davor scheuen, sie zielgerichtet einzusetzen. So sieht sinnvoller Opferschutz aus. Diese konsequente Linie bewahrt davor, dass Ausländer und Andersdenkende von Rechten attackiert und dass Jugendliche an Schulen in der Region von rechten Rattenfängern rekrutiert werden. Entsprechende Lippenbekenntnisse von Politikern reichen längst nicht mehr.