In die Diskussion um eine nachhaltige Förderung von Sand und Hölertwiete ist Bewegung gekommen

Harburg. Citymanager Matthias Heckmann sieht beste Aussichten, dass sich auf dem Sand bald etwas bewegt. "Ich habe das Gefühl, dass jetzt wirklich was passiert, die Lösung war noch nie so nah", sagte er dem Abendblatt. Anlass für seinen Optimismus ist die jüngste Sitzung des Lenkungsausschusses BID Sand am Dienstagabend in der Sparkasse Harburg-Buxtehude. Dort saßen Vertreter der Grundstückseigentümer, der Einzelhändler, der Marktbeschicker, der Handwerkskammer, des Citymanagements und der Aktionsgemeinschaft zusammen, um die Gründung des zweiten Harburger Business Improvement District, kurz BID, voranzutreiben. Ziel: die nachhaltige Förderung der Handelslandschaft an Sand und Hölertwiete.

Harburgs Baudezernent Jörg Heinrich Penner präsentierte bei dieser Gelegenheit einmal mehr das Konzept der Verwaltung für diesen City-Bereich (das Abendblatt berichtete). Besondere Beachtung fand der Plan, die Sackgasse an der Hölertwiete zu einer Fußgängerzone mit attraktivem Imbissangebot umzugestalten. "Das wurde in der Runde mit großem Wohlwollen aufgenommen", so Heckmann. Wie schwer substanzielle Fortschritte aber tatsächlich zu realisieren sind, wurde dann beim leidigen Thema Toilettenbau offenbar.

Seit Jahren fehlt es in Harburgs City an einer öffentlichen, barrierefreien Toilette, die auch für Behinderte problemlos zugänglich ist. So stehe für den Bau laut Penner zwar längst eine sechsstellige Summe zur Verfügung, doch über den richtigen Standort sei in der Stadtverordnetenversammlung nach wie vor keine Einigung erzielt worden.

Inzwischen soll es bereits fünf verschiedene Vorschläge geben, wo die Toilette denn nun stehen müsste. Der vom Bezirksamt favorisierte Platz am Taxistand vor der Commerzbank stößt pikanterweise auch auf Widerstand der Sparkasse Harburg-Buxtehude, selbst maßgebliche Kraft des BID Sand. Politiker präsentierten jetzt die Idee, den Toiletten-Neubau als Solitär mitten auf den Sand zu platzieren. Dagegen haben vor allem die Marktbeschicker Bedenken, weil damit eine neue Struktur der Wagenburg noch schwieriger würde.

Auch den Vorstoß, die seit Dezember leer stehende Ladenfläche der ehemaligen Arko-Filiale zu nutzen, hält Heckmann für kaum realisierbar. Und das nicht nur aus finanziellen Gründen: "Dass die benachbarte Bäckerei von einer öffentlichen Toilette in unmittelbarer Nachbarschaft nicht begeistert wäre, lässt sich denken."

Ein weiterer Zankapfel ist der Standort der Müllbehälter für den Wochenmarkt. Auch hier wird weiter um die bestmögliche Platzierung gestritten. Ein Schlüssel für den großen Wurf am Sand ist für Matthias Heckmann nach wie vor die Umgestaltung des "Bolero-Komplexes". Die Ideallösung wäre aus seiner Sicht ein Neubau. "Oben Seniorenwohnungen, in der Mitte attraktive Gastronomie, unten ein Bereich für den Wochenmarkt samt öffentlicher Toilettenanlage - so könnte es gehen", sagt Heckmann. "Was immer auf dem Sand demnächst auch passiert, die Glückseligkeit hängt bestimmt nicht nur vom Klobau ab", ist er überzeugt.