Nein, Blutegel sind keine hübschen Tiere, dafür sind sie aber nützlich. Die braunen, wurmähnlichen Geschöpfe leben in flachen Gewässern wie Teichen und Seen. Bekannt sind sie dafür, dass sie neben Mücken, Zecken und Vampir-Fledermäusen zu den wenigen Lebewesen gehören, die sich von Blut ernähren.

Dabei haben Blutegel allerdings einen geringen Bedarf: Finden sie einmal Beute, saugen sie sich zwar für dreißig Minuten fest und füllen sich auf das Fünffache ihres Körpergewichts mit Blut, danach müssen sie aber ein Jahr lang keine Nahrung mehr zu sich nehmen. Dabei können Blutegel bis zu dreißig Jahre alt werden.

In Krankenhäusern werden Blutegel aus medizinischen Gründen verwendet. Sie werden eingesetzt gegen Krampfadern, Verstauchungen und sogar Migräne. Die Tiere werden dabei einfach für eine halbe Stunde auf die Haut des Patienten gesetzt.

Die heilende Wirkung liegt übrigens nicht darin, dass der Behandelte Blut verliert, sondern kommt aus den Stoffen im Speichel des Blutegels. Das sogenannte Hirudin hilft gegen Schmerz und Entzündungen. Der Blutegel braucht es, um zu verhindern, dass seine Beute merkt, dass sie gebissen wird. Nach der Behandlung werden die Blutegel häufig getötet, da das Risiko zu groß ist, dass sie Krankheiten übertragen und weil sie in freier Wildbahn den heimischen Blutegel verdrängen, der unter Naturschutz steht.