Pläne für Neugraben befinden sich noch in einem frühen Stadium. Suche nach Investor läuft

Neugraben. Was sich einige Politiker für den Harburger Bahnhof schon lange wünschen, könnte bald in Neugraben verwirklicht werden: Nach einer Senatsanfrage des CDU-Bürgerschaftsabgeordeten André Trepoll hat sich herausgestellt, dass in Neugraben ein Fahrradparkhaus nach Bergedorfer Vorbild geplant ist. Potenzieller Standort dafür ist ein Areal südlich der Bahnlinie in unmittelbarer Nähe des S-Bahnhofes Neugraben und nördlich der geplanten Busbahnhofsanlage.

Davon weiß noch nicht einmal der Bezirk. "Diese Pläne befinden sich in einem sehr frühen Stadium. Erst nachdem eine Verkehrszählung mit der Prognose zum Fahrradstellbedarf vorgenommen wurde, soll es konkreter werden. Zurzeit wird außerdem nach Investoren und Bertreibern gesucht", sagt Trepoll. Erst im März dieses Jahres würde der zuständige Ausschuss im Bezirk in Kenntnis gesetzt werden. Außerdem soll dem Stadtteilbeirat Neugraben ebenfalls von den Plänen berichtet werden.

Doch eines stehe fest: Das Neugrabener Fahrradparkhaus soll nach Bergedorfer Modell eingerichtet werden. Dort können 500 Fahrräder trocken und sicher abgestellt werden. Das Bergedorfer Bezirksamt als Eigentümerin, und die HAB -Servicegesellschaft hatten einen Vertrag unterschrieben, nachdem das Tochterunternehmen des Beschäftigungsträgers Hamburger Arbeit Betreiberin der Fahrradstation ist.

Allein Bau und Einrichtung kosten eine Million Euro, die von der Baubehörde aus dem Topf "Fahrradförderung" kommen. Zu den Angeboten der Station gehören 500 Stellplätze für Fahrräder. Sie sollen rund um die Uhr zugänglich sein und videoüberwacht. Angeschlossen sind unter anderem eine Werkstatt, ein Verleih für E-Bikes und ein Shop für Fahrradzubehör. Außerdem sollen Jobs für Langzeitarbeitslose geschaffen werden.

Der Erfolg der Station hängt allerdings von der Akzeptanz der Bergedorfer ab. Parkhaus und Werkstatt müssen einigermaßen ausgelastet sein, damit sich ein Betrieb langfristig lohnt.

Nichtsdestotrotz befürwortet Trepoll die Fahrradparkhauspläne für Neugraben. "Bahnhof und Umfeld erfahren eine Aufwertung. Neugraben wird attraktiver." Nun müsse allerdings die Finanzierung sichergestellt werden.

Harburgs Grüne fordern schon lange eine Fahrradstation mit entsprechendem Konzept. Kay Wolkau, stellvertretender Fraktionsvorsitzender der Grünen in der Bezirksversammlung: "Das ist eine gute Sache für Neugraben. Der Bedarf nach einer solchen Einrichtung ist hoch. Ein verbesserter Service für Fahrradfahrer ist ein entscheidender Anreiz, im Interesse des Umweltschutzes mehr Menschen auch im Alltag für das Radfahren zu gewinnen."

Jürgen Heimath, SPD-Fraktionsvorsitzender, beurteilt die Perspektiven für ein Fahrradparkhaus positiv. "Wenn erst einmal die neuen Wohnquartiere stehen, werden viele Bürger diese Stellflächen nutzen, Besonders, weil ihre Fahrräder diebstahlsicher abgestellt werden können."

Er hofft, dass sich ein Investor für die Neugrabener Stellflächen schnell finden wird.