Neue Bürgerinitiative kämpft dafür, dass die Gemeinde die dritte IGS im Landkreis Harburg erhält

Nenndorf/Winsen. Die Gemeinde Rosengarten geht im Wettstreit um eine mögliche dritte Integrierte Gesamtschule (IGS) im Landkreis Harburg in die Offensive. Mehrere engagierte Bürger haben jetzt die Bürgerinitiative IGS Rosengarten ins Leben gerufen. Sie wollen sich dafür einsetzen, dass aus der bisherigen Oberschule in Nenndorf eine IGS wird. Das würde bedeuten, dass dort nicht mehr nur der Haupt- und Realschulabschluss, sondern auch das Abitur möglich ist.

Hintergrund ist, dass der Kreistag im vergangenen Jahr die Kreisverwaltung damit beauftragt hat zu prüfen, ob nach Buchholz und Winsen eine dritte IGS im Landkreis Harburg eingerichtet werden könne. Der Bedarf sei unstrittig, hatte es seitens SPD und Grünen geheißen. Alleine die Tatsache, dass weit mehr Eltern ihre Kinder auf die neuen Gesamtschulen schicken wollten als aus Platzgründen letztlich möglich war, habe das gezeigt.

Als denkbarer Standort für die IGS wurde damals unter anderem Hittfeld genannt. Doch dagegen hat sich nun in Form der neuen Bürgerinitiative in Rosengarten Widerstand formiert. Hittfeld besitze bereits alle weiterführenden Schulformen, während die Kinder aus Rosengarten in ihrer Heimatgemeinde kein Abitur machen könnten. Sie müssten nach Hittfeld, Hamburg oder Buchholz fahren, sagt Stefan Rüttinger von der Bürgerinitiative.

Sollte Hittfeld letztlich den Zuschlag für eine IGS erhalten, könnte das aufgrund der hohen Anziehungskraft dieser Schulform sogar bedeuten, dass der Schulstandort Rosengarten mit seiner Oberschule in Nenndorf grundsätzlich gefährdet sei. Die Antwort darauf lautet aus Sicht der Bürgerinitiative, dass die IGS nach Rosengarten kommen müsse.

Mit ihrer Forderung können sich die bereits etwa 40 Aktiven auf eine breite Basis vor Ort stützen. Neben dem Gemeindeelternrat haben nach Angaben von Stefan Rüttinger auch alle Fraktionsvorsitzenden der Gemeinde Rosengarten die Gründung der Bürgerinitiative begrüßt.

Um allen Interessierten das Konzept einer IGS zu erläutern, lädt die Bürgerinitiative für Donnerstag, 2. Februar, 20 Uhr, zu einer Informationsveranstaltung im Restaurant Zum Lindenhof an der Bremer Straße 55 in Nenndorf ein. Es wird Erfahrungsberichte von der IGS in Winsen geben und einen Überblick über die Planungsschritte zur Einrichtung einer Gesamtschule. Außerdem wird Astrid Dageförde, Schulleiterin der Oberschule Nenndorf, über die Auswirkungen auf die bestehende Oberschule sprechen. Als Gäste eingeladen sind auch die Politiker der Gemeinde und Bürgermeister Dietmar Stadie.

Falls die Infoveranstaltung erfolgreich sei, könne von Nenndorf aus eine deutliche Botschaft an den Landkreis gehen, dass Rosengarten die IGS unbedingt wolle, sagt Rüttinger. Ob diese Botschaft tatsächlich in Winsen ankommt, wird sich am Dienstag, 14. Februar, bei der Sitzung des Kreisschulausschusses zeigen. Dann wird die Kreisverwaltung den Politikern ihre Prüfungsergebnisse vorstellen und damit die Diskussion eröffnen.