Erster Bürgermeister spricht über Schmuddel-Image, Schwerlastverkehr und das Flair des Binnenhafens

Hat Bürgermeister Olaf Scholz den Hamburger Süden überhaupt auf der Agenda? Abendblatt-Reporter Michelle Kossel und Lutz Kastendieck haben beim Besuch des Bürgermeisters im Bürgerzentrum Feuervogel im Phoenix-Viertel Fragen gestellt...

...über das Harburger Image als "schmuddelige Hinterhof Hamburgs"

Olaf Scholz:

Harburgs Stärken und das Entwicklungspotenzial werden zunehmend sichtbar. Gerade bei Studierenden wird Harburg immer beliebter. Im Umfeld der Technischen Universität haben sich zahlreiche Initiativen entwickelt. Die leisten einen wichtigen Beitrag zum Aufbau Harburgs als Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort.

Über die größten Probleme

Olaf Scholz:

Die größte Herausforderung wird sein, den unvermeidbaren Schwerlastverkehr so zu leiten, dass die Belastung für die Bürgerinnen und Bürger so gering wie möglich ist. Deshalb wird ein Mobilitätskonzept für den Süderelberaum diskutiert. Und natürlich geht es in Harburg - wie auch in allen anderen Bezirken - darum, dass der Wohnungsbau vorankommt. Das haben wir uns fest vorgenommen.

Über die Pläne, eine Containerbahntrasse unter den Harburger Bergen zu bauen, um so für eine bessere Anbindung an den Güterbahnhof Maschen und damit für eine spürbare Verkehrsentlastung zu sorgen?

Olaf Scholz:

Der Hafen ist nach wie vor der Motor für Hamburgs Wirtschaftskraft. Man geht davon aus, dass die Umschlagszahlen in Zukunft weiter steigen werden und damit auch der Verkehr zunehmen wird.

Die Idee eines unterirdischen Containertransports muss untersucht werden, bevor ein Urteil möglich ist, aber sie ist nicht uninteressant.

Über den Harburger Binnenhafen

Olaf Scholz:

Jeder Bezirk ist anders und das macht Hamburgs Vielfalt aus. Harburg ist ein attraktiver Stadtteil. Deshalb sind die Bürgerinnen und Bürger hier auch selbstbewusst. Der Binnenhafen bietet ein hohes Entwicklungspotenzial sowohl als Arbeits- als auch Wohnstandort. Er kann auch zur Stärkung der Harburger Innenstadt beitragen.

Mit seiner Mischung aus modernen Neubauten und den zum Teil denkmalgeschützten, sanierten Speichergebäuden verfügt der Binnenhafen über besonderes Flair.