Leseratten unter euch werden ihn vielleicht kennen: den "Schimmelreiter". Es ist eine Novelle von Theodor Storm, die im Jahr 1888 von einer Zeitung zum ersten Mal gedruckt wurde.

Ein Schulmeister erzählt darin eine Geschichte, in der ein Mann namens Hauke Haien zum Deichgrafen wird. Der Name der Geschichte leitet sich ab von seinem weißem Pferd, mit dem er die Deiche abreitet. Sein Schimmel gilt unter den Dorfbewohnern als Unheil bringendes Wesen. Sie behaupten, es sei ein wiederbelebtes Pferdeskelett von der verlassenen Hallig Jeverssand.

Hauke lässt einen neuen Deich bauen, vernachlässigt jedoch, auch die alten Deiche zu stärken. Als eine Sturmflut das Land bedroht, brechen die alten Deiche und das Dorf wird vom Wasser erfasst. Haukes Frau Elke und ihr gemeinsames Kind werden von einer Welle erfasst und getötet.

Der Deichgraf, der den Tod seiner Familie mit ansehen musste, stürzt sich und sein Pferd selbst in die reißenden Fluten und sagt: "Herr, Gott, nimm mich und verschon' die anderen."

Die Geschichte des Schulmeisters endet hiermit. Er gibt zu verstehen, dass die Geschichte von anderen anders erzählt wird und dass die Menschen im Dorf davon überzeugt waren, dass das Pferdeskelett wieder auf der Hallig gesichtet wurde, nachdem der Deichgraf und sein Schimmel tot waren.