Neugraben. Eine Liste mit mehr als 100 Unterschriften überreichten Bürger und Geschäftsleute aus Neugraben in der Sitzung der Bezirksversammlung Harburg an den Vorsitzenden Manfred Schulz und an Bezirksamtsleiter Thomas Völsch. Sie lehnen den geplanten Bau eines Rewe-Verbrauchermarkts auf dem Gelände des früheren Autohauses Opel Rubbert an der Ecke Cuxhavener Straße/Bauernweide ab. Bereits am vergangenen Montag, als der sogenannte "Vorhaben bezogene Bebauungsplan" bei einer Bürgeranhörung in der Aula des Gymnasiums Süderelbe, Falkenbergsweg, öffentlich vorgestellt worden war, hatten sich gut 30 Bewohner Neugrabens und Vertreter von Wochenmarkt und Einzelhandel zu Wort gemeldet. Der größte Teil sprach sich gegen die Ansiedlung aus, nur ein kleiner Teil war dafür. Und schon eine Woche zuvor hatte eine Gruppe der Neugrabener Einzelhändler eine Liste mit 60 Unterschriften gegen den Rewe-Bau beim Bezirksamtsleiter eingereicht.

"Die Ablehnung richtet sich nicht gegen Rewe, sondern lediglich gegen den Standort", sagt Kai Mecklenburg. Er ist einer der aktiven Gegner und Inhaber eines Feinkostgeschäfts im Neugrabener Ortszentrums. Und genau hier, im Ortszentrum, an Marktpassage und Neugrabener Bahnhofstraße, sind die Interessen gebündelt. Schon seit Jahren versuchen Politik und Verwaltung die Situation des Einzelhandels in den Ortszentren von Neugraben wie auch von Harburg zu verbessern.

Der künftige Rewe-Markt hätte gut 1400 Quadratmeter Verkaufsfläche und befände sich etwa 300 Meter außerhalb des Neugrabener Ortszentrums. Zudem läge der Markt verkehrsgünstig an der Cuxhavener Straße, der Bundesstraße 73, und würde den Kunden ausreichend Parkplätze vor der Tür für ihre Autos bieten. Das würde dem Bemühen, die Ortszentren zu stärken, entgegen laufen. In der Angelegenheit, den Einzelhandel, wie auch Wettbüros und Bordelle, entlang der Bundesstraße 73 in Zukunft einzuschränken, läuft derzeit eine Änderung der Bebauungspläne. Die Pläne liegen noch bis zum 2. Februar im Bauamt in Harburg aus.

Die Unterschriftenlisten sind an die Fraktionen in der Bezirksversammlung weitergeleitet worden. Mecklenburg: "Würde Rewe eine Genehmigung erhalten, könnten Mitbewerber eine Ansiedlung juristisch einklagen. Das muss verhindert werden."