Wilhelmsburg. Oft lassen sich Leisten- oder Bauchwandbrüche bei entsprechender Erfahrung der operierenden Ärzte mit Hilfe von Kunststoffnetzen relativ problemlos verschließen. Manchmal aber können diese Brüche, in der Fachsprache Hernien genannt, eine für Betroffene lebensbedrohliche Dynamik entwickeln.

Um die Behandlung in solchen Fällen weiter zu verbessern, haben sich mehrere Hundert Chirurgen aus ganz Deutschland zum 4. Wilhelmsburger Hernien-Symposium versammelt. Veranstalter war das Wilhelmsburger Krankenhaus Groß-Sand.

Unter dem Titel "Der komplexe und komplizierte Leisten- und Bauchwandbruch" ging es um Behandlungsstrategien bei riesigen Narben- und Bauchwandbrüchen.

Auf dem Symposium stellten internationale Experten aus acht Ländern die rasanten Innovationen bei kritischen Indikationen vor. Dr. Wolfgang Reinpold, Ärztlicher Direktor und Chefarzt der Abteilung für Chirurgie und des Hernienzentrums im Wilhelmsburger Krankenhaus Groß-Sand, leitete gemeinsam mit Dr. Ralph Lorenz aus der Praxis 3Chirurgen (Berlin) und Dr. Bernd Stechemesser vom Vivantes Klinikum AVK (Berlin) das Symposium. Im Mittelpunkt standen acht von teilweise weltbekannten Spezialisten durchgeführte Operationen, die live vom Wilhelmsburger Krankenhaus Groß-Sand zum Tagungsort im Hotel Hafen Hamburg übertragen wurden.

Die Bedeutung der Hernienchirurgie für die Gesundheit der Weltbevölkerung wird durch einige Zahlen verdeutlicht: Von mehr als sieben Milliarden Menschen auf der Erde erkranken fast 15 Prozent im Laufe ihres Lebens an einem Leisten- oder Bauchwandbruch. Allein in Deutschland werden jährlich etwa 275 000 Leistenbrüche und knapp 100 000 Bauchwandbrüche operiert. Wolfgang Reinpold ist über seine Tätigkeit im Wilhelmsburger Krankenhaus Groß-Sand hinaus auch Mitglied der Deutschen, der Europäischen und der Amerikanischen Herniengesellschaft. Nach vier humanitären Hernien-Missionen in die Dominikanische Republik hat er in den vergangenen Jahren eine Hernien-Mission in Ghana und eine in Nigeria geleitet und hat an den ersten Leitlinien der Internationalen Gesellschaft für endoskopische Hernienchirurgie (IEHS) mitgearbeitet.

Weltweit bekannt geworden ist das Hernienzentrum des Wilhelmsburger Krankenhauses Groß- Sand vor allem durch innovative Operationstechniken, die Hernienkongresse und wissenschaftlichen Publikationen Dr. Reinpolds in international renommierten chirurgischen Journalen.