Lüneburg. Die Konjunktur in der Region legt eine Verschnaufpause ein, bleibt aber von größeren Turbulenzen verschont. Zu dieser Einschätzung kommt der Konjunkturklimaindikator der Industrie- und Handelskammer (IHK) Lüneburg-Wolfsburg für das vierte Quartal 2011. Rund 300 Unternehmen hat die IHK zu ihren Wirtschaftsdaten im letzten Viertel des Jahres 2011 befragt.

"Die regionale Wirtschaft reagiert trotz schwieriger Auslandsmärkte sehr robust. Die Konjunktur hält sich auf hohem Niveau, auch wenn einige Unternehmen in ihren Zukunftserwartungen etwas vorsichtiger geworden sind", sagt Martin Exner, stellvertretender IHK-Hauptgeschäftsführer.

Branchenübergreifend beurteilen immerhin noch 49 Prozent der Unternehmen ihre derzeitige Geschäftslage als gut, weitere 40 Prozent als zufriedenstellend. Auch wenn der Anteil der pessimistischen Geschäftsprognosen für die kommenden zwölf Monate von 16 auf 24 Prozent gestiegen ist, bleiben die Beschäftigungs- und Investitionsplanungen hoch. Besonders gute Zahlen liefert die Industrie. Eine intakte Binnennachfrage und gut laufende Auslandsgeschäfte brachten vielen Betrieben ein leichtes Auftragsplus. Auch die konsumnahen Branchen wie die Konsumgüterindustrie, der Einzelhandel und das Dienstleistungsgewerbe profitieren von einem kräftigen Binnenmarkt.

Der Großhandel musste dagegen Verluste hinnehmen. Die verhaltene Prognose der Großhändler trägt maßgeblich zum leichten Rückgang der Gesamtkonjunktur bei. Während im Herbst nur 13 Prozent der befragten Großhändler mit Rückgängen rechneten, sind es aktuell 37 Prozent.

Das Baugewerbe konnte vom milden Jahresende profitieren. Die Auftragsreichweite ist trotz rückläufiger Neuaufträge größtenteils gut. Der Einzelhandel erzielte vor allem an den letzten Adventswochenenden ein zufriedenstellendes Weihnachtsgeschäft und erreichte wieder das Vorjahresniveau.

Fast jeder zweite Einzelhändler bezeichnet seine Geschäftslage als gut, lediglich 14 Prozent äußern sich unzufrieden.