Menschen, die Verbrechen begangen haben, werden verurteilt und bestraft. Wenn sie ins Gefängnis kommen, verlieren sie ihre Freiheit, aber nicht das Recht, menschlich behandelt zu werden. Gefangene dürfen nicht gequält werden. Das ist in der "Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte" nachzulesen, auf die sich die Vereinten Nationen 1948 geeinigt hatten. Im Artikel fünf steht "Niemand darf der Folter oder grausamer, unmenschlicher oder erniedrigender Behandlung oder Strafe unterworfen werden."

Weil aber trotz dieser weltweit gültigen Erklärung in vielen Ländern Menschen zu Unrecht eingesperrt und sogar gefoltert und getötet werden, kam 1961 dem englischen Rechtsanwalt Peter Benenson die Idee, eine Gefangenenhilfsorganisation zu gründen: "amnesty international". Das englische Wort amnesty bedeutet Begnadigung. Inzwischen hat die Organisation in der ganzen Welt mehr als drei Millionen Mitglieder. Ihr Logo ist eine mit Stacheldraht umwickelte Kerze.

Ebenfalls bereits 1961 wurde in Deutschland eine Sektion von amnesty international ins Leben gerufen. Zu den Mitbegründern gehört der bekannte Fernsehjournalist Gerd Ruge. 1977 wurde die Organisation, die weltweit sehr geachtet wird, für ihre unermüdliche Arbeit sogar mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet.