Merkmale als Tempo-30-Zone sollen noch dieses Jahr stärker hervorgehoben werden

Harburg. In diesem Jahr will der Bezirk Harburg in Rönneburg und Wilstorf die Vogteistraße und die Jägerstraße derart umbauen, dass für den Durchgangsverkehr die Tempo-30-Regelung und an Straßenkreuzungen sowie Einmündungen die Rechts-vor-links-Vorfahrtberechtigung deutlicher hervorgehoben werden. Damit wollen Politik und Verwaltung Teilforderungen einer Anwohnerinitiative umsetzen, die den zunehmenden Durchgangsverkehr im Wohngebiet, insbesondere auch den wachsenden Schwerlastverkehr beklagte. Mit zahlreichen Aktionen, die den Verkehr zum Teil massiv behinderten, hatte die Initiative vergangenes Jahr auf ihre Forderungen - den Lkw-Verkehr möglichst komplett auszuschließen - aufmerksam gemacht. Die Initiative wird sich an der laufenden Planung beteiligen können.

Harburgs Baudezernent Jörg Heinrich Penner schätzt, dass bauliche Veränderungen an dem 3,5 Kilometer langen Abschnitt von Vogteistraße und Jägerstraße beispielsweise schräg angeordnete Parkplätze am Fahrbahnrand bedeuten können. Der verbleibende Raum für die Fahrspuren würde schmaler werden. Das gefahrene Tempo erscheine auf schmalen Fahrspuren höher und bei Gegenverkehr würde automatisch langsamer gefahren werden. Hinzu würden in die Fahrbahnen hineinreichende "Nasen" kommen, die statt Fußgängerüberwegen den Fußgängern das Überqueren der Fahrbahn sicherer machen sollen. In dem Zusammenhang werde auch darüber nachgedacht, ob auf die Ampeln an den Kreuzungen Radickestraße und Küstersweg in Zukunft verzichtet werden kann.

In der jüngsten Sitzung des Ausschusses für Inneres, Bürgerservice und Verkehr hatte der für Verkehr zuständige Abteilungsleiter des Harburger Polizeikommissariats 46, Dietmar Thoden, die Ergebnisse von Verkehrsmessungen der Polizei von Juni bis Dezember vergangenen Jahres sowie Auswertungen von Unfallzahlen vergangener Jahre vorgelegt. Ergebnis: Es gab keine schweren Verkehrsunfälle mit nennenswert verletzten Personen in dem Streckenabschnitt. Die meisten Unfälle gab es wegen Übersehens der Rechts-vor-links-Vorfahrt. Keine Unfälle an den Ampeln. Und als Raserstrecke wurde der Straßenzug vom Statistik-Messgerät auch nicht ausgemacht. An sechs Standorten zwischen der Landesgrenze bei Meckelfeld und Jägerstraße/Rosegger Straße war gemessen worden. Im Durchschnitt knapp 3870 Pkw und 236 Lkw. Der Schwerlastverkehr mache etwa 4,8 Prozent aus. Die Durchschnittsgeschwindigkeit der gemessenen Fahrzeuge liege bei 39 km/h. 85 Prozent der Autofahrer würden nicht schneller als 46 km/h fahren. Thoden: "Auch die Radarmessungen der Verkehrsstaffel führen zu keinen erschreckenden Ergebnissen. Vergangenes Jahr waren von 12 442 Fahrzeuge gemessen worden. Lediglich 1068-mal wurde Verwarngeld fällig und 19-mal Bußgeld bei mehr als 21 km/h zuviel.